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Registrierungsdatum: 10. Februar 2009

1

Dienstag, 29. November 2011, 21:36

Sollte der Nahverkehr (in BS) kostenlos für die Nutzer sein?

Hallo!
Bei dem Meinungsaustausch zur Linienführung (direkt oder flächig) war mir die Idee - quasi als Kompromiss - gekommen: Viele Fahrgäste--> mehr Linienführungen möglich. Da war der Weg zum Gedanken an einen kostenlosen Nahverkehr nicht weit.
Was meint ihr, welches Liniennetz mit welchem Takt wäre möglich?
Wer soll (kann) es bezahlen?
Spart man am Ende etwas?
Wie steht es um die Lebensqualität?

Registrierungsdatum: 7. Januar 2009

2

Dienstag, 29. November 2011, 21:43

Ich denke diese Fragen sind in sich nicht schlüssig. Es bringt denke ich nichts, einen kostenlosen ÖPNV anzubieten, das Netz bzw. den Takt aber dann aus Kostengründen drastisch herunter zu regeln.
Der IST-Zustand des Netzes bzw. der Takte wurde von der Mehrheit der Bürger gut aufgenommen und ist auch das mindeste was in einer Stadt der Größe Braunschweigs angeboten werden muss! So etwas kann und muss man nicht kostenlos betreiben.
Im Endeffekt will ich sagen, dass man, wenn solche Fragestellungen schon nötig werden, lieber auf den kostenlosen ÖPNV verzichten sollte.
MfG
0703
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Registrierungsdatum: 18. Juli 2007

3

Dienstag, 29. November 2011, 22:05

RE: Sollte der Nahverkehr (in BS) kostenlos für die Nutzer sein?


Wer soll (kann) es bezahlen?


Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Wer soll das bezahlen?

Die Kommunen sind klamm; müssen sparen. Die VU können es nicht erwirtschaften und sind auf Subventionen der Kommunen angewiesen.

Private Investoren wollen Profit machen. Kannst du auch vergessen.

Abgesehen davon hat ÖPNV nichts in privater Hand verloren.

Es gäbe sicherlich eine Möglichkeit, die ich aber derzeit nicht öffentlich diskutieren werde, weil das Konzept dazu noch in einer frühen Untersuchungsphase ist. Ist kein Konzept von mir, ich bin aber in dieses Konzept envolviert und arbeite mit daran, Wenn sich dieses Konzept rechnet, werde ich sicherlich alles dafür tun, damit es innerhalb meiner Einflußmöglichkeiten (z. Zt. Stadt Peine) umgesetzt wird.
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Registrierungsdatum: 21. September 2008

4

Dienstag, 29. November 2011, 23:11

Ich halte grundsätzlich deine bereits in meinem Thread genannten Argumente mit den "übersehenen" Kosten des PKWs gegenüber des ÖPNVs für nachvollziehbar. Jedoch ist es schwer, die tatsächlichen Kosten exakt herunterzurechnen. Ebenfalls ist es schwer, einen finanziellen Zusammenhang z.B. zwischen der ÖPNV-Bestellung und denkbaren geringeren Krankenkassengebühren zu finden, da diese Punkte aktuell völlig unabhängig politisch gesehen werden (wo das "Dilemma" schon anfangen könnte).
Nicht erkennbar für mich ist weiterhin, was der Tarif konkret mit der Linienführung zu tun hat.
MoVeBS - für bessere Mobilität und Verkehr in Braunschweig.

Registrierungsdatum: 10. Februar 2009

5

Samstag, 3. Dezember 2011, 18:59

Ich meine, es wäre doch ein ganz neue Möglichkeit für Linienführungen und Takte wenn die Nachfrage sich stark erhöhte. Dies würde sicherlich passieren, wenn die Nutzungsentgelte zurück oder auf "null" gehen.

Registrierungsdatum: 18. Juli 2007

6

Samstag, 3. Dezember 2011, 19:06

Ich meine, es wäre doch ein ganz neue Möglichkeit für Linienführungen und Takte wenn die Nachfrage sich stark erhöhte. Dies würde sicherlich passieren, wenn die Nutzungsentgelte zurück oder auf "null" gehen.


Damit hast du immer noch keine Finanzierung der ganzen Angelegenheit... :rolleyes:
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Registrierungsdatum: 10. Februar 2009

7

Samstag, 3. Dezember 2011, 22:17

Stimmt, aber es bleibt die schöne Vorstellung welche schönen Veränderungen möglich wären. Z.B. welche neuen Tramtrassen möglich / sinnvoll wären.
Aber nun doch zur Finanzierung:
1. Möglichkeit: Man könnte politisch den entgeltfreien Nahverkehr fodern und sicherlich über einen längeren Zeitraum realisieren. Ich halte Mobilität für ein Grundrecht.
2. Möglichkeit: Querfinanzierung durch die eingesparten Kosten (weniger Straßenbau, Instandhaltung, Umweltkosten usw.)
3. Möglichkeit: Bitte ich alle Interessierten zu füllen ...

Registrierungsdatum: 21. September 2008

8

Samstag, 3. Dezember 2011, 22:29


2. Möglichkeit: Querfinanzierung durch die eingesparten Kosten (weniger Straßenbau, Instandhaltung, Umweltkosten usw.)

Genau das erfordert aber auch den politischen Willen, Gelder umverteilen zu können. Der fehlt auf dieser Relation.
MoVeBS - für bessere Mobilität und Verkehr in Braunschweig.

Registrierungsdatum: 18. Juli 2007

9

Samstag, 3. Dezember 2011, 22:46


1. Möglichkeit: Man könnte politisch den entgeltfreien Nahverkehr fodern und sicherlich über einen längeren Zeitraum realisieren. Ich halte Mobilität für ein Grundrecht.


Gewiß... Es hindert dich niemand daran, zu Fuß zu gehen... Und wenn das zu langsam ist, gibt es immer noch den guten alten Drahtesel... Das tut deinem Grundrecht auf Mobilität genüge und ist gesund und spart den Krankenkassen schonmal erhebliche Aufwendungen ein... Und mit dem Drahtesel bist du oft schneller am Ziel innerhalb von Städten, als mit dem ÖPNV...

Fordern kannst du Vieles, wenn der Tag lang ist, und die Politik wird genauso erstmal nach der Finanzierung fragen... Oder glaubst du, daß die Politiker das Geld dafür bei Bedarf drucken? Nochmal: Die Kommunen sind klamm und werden deshalb definitiv keine Centone spendieren, wenn die Finanzierung eines Projektes nicht gesichert ist.

So wie du dir das vorstellst, laufen die politischen Prozesse nicht... Setz dich mal in eine Ratssitzung, dann siehst du, daß man nicht einfach mal was fordern kann...


2. Möglichkeit: Querfinanzierung durch die eingesparten Kosten (weniger Straßenbau, Instandhaltung, Umweltkosten usw.)


Natürlich... Das sieht dann später so aus, wie in der DDR vor dem Mauerfall... Das sind nun gerade Posten, die ohnehin schon knapp budgetiert sind. Da gibt es nix mehr zu streichen... Und die Politik wird dir was husten, da zugunsten des ÖPNV etwas zu kürzen...


3. Möglichkeit: Bitte ich alle Interessierten zu füllen ...


Nicht verzagen, Piraten fragen... Es gibt dazu bereits ein Konzept, aber nicht in der Art wie du das dir vorstellst. Ich schrob bereits, daß ich nicht eine Alpha-Version eines Konzeptes in die Diskussion werfen werde...
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10

Samstag, 3. Dezember 2011, 22:50


Genau das erfordert aber auch den politischen Willen, Gelder umverteilen zu können. Der fehlt auf dieser Relation.


Noch einer, der meint, die Kommunen haben einen Dukatenesel im Ratskeller stehen... Und der politische Wille ist auch nicht das Thema, sondern die Machbarkeit. Du verwechselst da was ganz Entscheidendes...
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11

Samstag, 3. Dezember 2011, 23:26

-

Registrierungsdatum: 18. Juli 2007

12

Samstag, 3. Dezember 2011, 23:38


................


Geh- und Radwege sind Bestandteil des Straßenbaus; s. K10 Wehnsen - Plockhorst im LK Peine. Diese Sanierung bzw. Ausbau von Geh-und Radwegen wurde im Herbst fertiggestellt.

Du kannst nicht pauschal behaupten, daß in dieser Richtung nichts passiert...
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13

Sonntag, 4. Dezember 2011, 00:01

-

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

14

Sonntag, 4. Dezember 2011, 00:56

Die Diskussion "Frage der Finanzierung"/"Frage des Willens" ist echt müßig. Die Argumente beißen sich gegenseitig in den Schwanz, wenn man sich mal klarmacht, was dieser Schritt volkswirtschaftlich bedeutet.

Und das traurige ist: oh wie würden alle schreien, wenn damit klar wäre, dass das BIP stark zurückgeht und sehr sehr viele Arbeitsplätze gefährdet wären. Dass durch diese Maßnahmen ein höherer Gesamtnutzen erreichbar wäre (ob das so ist, kann ich natürlich nicht beantworten. Da müsste man schon alle fragen), würde da schnell unter den Tisch gekehrt werden.
- Hat Autofahren einen höheren Nutzen als Bus/Bahn fahren? (zur Zeit ein sehr klares Ja, sonst würden es die Leute nicht tun. Nur könnte sich die Einstellung mit einem anderen Angebot ändern?)
- wäre allen bewusst, dass dadurch die Bürger durchschnittlich weniger zu arbeiten hätten bei unter Umständen gleichen Nutzen (falls Indifferenz zwischen Verkehrsmittelwahl besteht)
- wäre allen bewusst, dass das BIP nichts mit Nutzen zu tun hat, dass man das eingesparte Geld anderweitig ausgeben könnte, dass die Umwelt geschont wird (schafft durch umweltbewusste Einstellung schließlich auch (Eigen)Nutzen), dass man weniger arbeiten müsste, dass man aller Voraussicht nach gesünder leben würde

Genau genommen ist so viel komplett unnütz auf dieser Welt. Aber naja, wir machen ja auch Fortschritte in unserer Gesellschaft. Und da doch tatsächlich gute Dinge geschehen, gibts ja vielleicht auch irgendwann mal ein deutlich höheres ÖPNV-Angebot. Ich bin mir fast sicher, dass es dann gar nicht mehr auf den Preis ankommen würde, aber darum gehts ja gar nicht;)
Ich frag mich nur, ob ichs als leidenschaftlicher Autofahrer gut oder schlecht finden sollte. Idell auf jeden Fall gut. Real vermutlich auch, weil dann die Straßen leer wären :D

Registrierungsdatum: 18. Juli 2007

15

Sonntag, 4. Dezember 2011, 10:04

Die Diskussion "Frage der Finanzierung"/"Frage des Willens" ist echt müßig. Die Argumente beißen sich gegenseitig in den Schwanz, wenn man sich mal klarmacht, was dieser Schritt volkswirtschaftlich bedeutet.

Und das traurige ist: oh wie würden alle schreien, wenn damit klar wäre, dass das BIP stark zurückgeht und sehr sehr viele Arbeitsplätze gefährdet wären. Dass durch diese Maßnahmen ein höherer Gesamtnutzen erreichbar wäre (ob das so ist, kann ich natürlich nicht beantworten. Da müsste man schon alle fragen), würde da schnell unter den Tisch gekehrt werden.
- Hat Autofahren einen höheren Nutzen als Bus/Bahn fahren? (zur Zeit ein sehr klares Ja, sonst würden es die Leute nicht tun. Nur könnte sich die Einstellung mit einem anderen Angebot ändern?)
- wäre allen bewusst, dass dadurch die Bürger durchschnittlich weniger zu arbeiten hätten bei unter Umständen gleichen Nutzen (falls Indifferenz zwischen Verkehrsmittelwahl besteht)
- wäre allen bewusst, dass das BIP nichts mit Nutzen zu tun hat, dass man das eingesparte Geld anderweitig ausgeben könnte, dass die Umwelt geschont wird (schafft durch umweltbewusste Einstellung schließlich auch (Eigen)Nutzen), dass man weniger arbeiten müsste, dass man aller Voraussicht nach gesünder leben würde

Genau genommen ist so viel komplett unnütz auf dieser Welt. Aber naja, wir machen ja auch Fortschritte in unserer Gesellschaft. Und da doch tatsächlich gute Dinge geschehen, gibts ja vielleicht auch irgendwann mal ein deutlich höheres ÖPNV-Angebot. Ich bin mir fast sicher, dass es dann gar nicht mehr auf den Preis ankommen würde, aber darum gehts ja gar nicht;)
Ich frag mich nur, ob ichs als leidenschaftlicher Autofahrer gut oder schlecht finden sollte. Idell auf jeden Fall gut. Real vermutlich auch, weil dann die Straßen leer wären :D


Ohhh.... Ein neues ADAC.Mitglied! :D

Ich habe noch nirgendwo erlebt, daß VWL respektive BWL zu irgendwas Nutze ist.

Und ein Nutzen wie in deinen drei Thesen dargestellt, ist eine eher subjektive Angelegenheit.

Fahr ich lange Strecken mit der Bahn, kann ich ein Buch lesen oder andere sinnvolle Dinge machen.Im Auto nicht. Geht auch auf Kurzstrecken wie z.B. "vergessene" Hausaufgaben vom Nachbarn abschreiben. ;)

Mit dem ÖPNV muß ich mich nicht um Parkplätze kümmern, die möglicherweise richtig teuer werden; ich spare Geld und habe weniger Streß. Daß die Kilometerkosten im ÖPNV günstiger sind, als vom PKW wurde an anderer Stelle schon nachgewiesen. Auch der Bahnkilometer ist mit 15 ct deutlich günstiger, als ein PKW-Kilometer, was sich erst bei größeren Gruppen umkehrt, doch selbst da würde ich die Bahn vorziehen, weil ich keine Lust habe, hunderte von Kilometern in einer Sardinenbüchse zu sitzen.

Ob ich nun länger arbeite oder nicht, ist ebenso subjektiv. Habe ich einen Job, der mir Spaß macht, arbeite ich auch gern länger und vielleicht sogar unter schlechteren Konditionen.

Und warum sollte man eingespartes Geld für andere "unnütze" Dinge ausgeben? Aus kommunaler Betrachtung ist es angebracht, damit einen ausgeglichen Haushalt anzustreben, als das Geld sofort wieder für andere Dinge zur verplanen, es sei denn, man erschließt damit weitere Sparpotential.

Und damit wären wir wieder beim Punkt Finanzierung/Willen. Am guten Willen mangelt es sogut wie nie; es mangelt stets an der Finanzierung. Da beißt sich nix in den Schwanz.
Eine ganz besondere Zahl: 5551 * 2 ^ 819987 + 1



Registrierungsdatum: 12. November 2007

16

Sonntag, 4. Dezember 2011, 11:30

-

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

17

Sonntag, 4. Dezember 2011, 12:14


Ohhh.... Ein neues ADAC.Mitglied! :D

Wer ist das nicht als Besitzer eines alten Autos;


Ich habe noch nirgendwo erlebt, daß VWL respektive BWL zu irgendwas Nutze ist.

Ja, ist mir klar. Du weißt aber auch nicht, womit sie sich beschäftigt. Glaube ich jedenfalls. Wenn das nämlich so wäre, könntest du deine Meinung besser zu anderen Wissenschaften/Sichtweisen abgrenzen.


Und ein Nutzen wie in deinen drei Thesen dargestellt, ist eine eher subjektive Angelegenheit.

Ja, darum geht es doch!! Nutzen ist subjektiv! Und ist es als Individuum verwerflich, seinen Nutzen zu maximieren? Ich hoffe doch nicht.
Deine aufgezählten Beispiele sind deine subjektive Meinung, was dir persönlich Nutzen stiftet!
Und so schwer es mir auch fallen mag anzuerkennen, dass die Menschen mit dem Auto zur Arbeit fahren, weil es für sie einen subjektiv höheren Nutzen schafft, bringt es absolut nichts, diese Tatsache zu ignorieren. Oder wie erklärst du das Verhalten der Leute? Meinst du, die fahren alle unfreiwillig ein Auto, weil sie gezwungen wurden, eins zu kaufen?


Und damit wären wir wieder beim Punkt Finanzierung/Willen. Am guten Willen mangelt es sogut wie nie; es mangelt stets an der Finanzierung. Da beißt sich nix in den Schwanz.

Dass objektiv betrachtet die Arbeitszeit pro Person deutlich sinken würde und (das ist im Prinzip genau das gleiche) jeder weniger arbeiten müsste und es logischerweise auch in der Summe deutlich günstiger wäre, einen guten ÖPNV hinzustellen, als alle mit ihrem eigenen Auto fahren zu lassen, das steht doch wohl außer Frage?!
Und wenn das außer Frage steht, dann ist es einmal ein Finanzierungs- oder meinetwegen auch ein Verteilungsproblem. Aber die Nutzenfrage ist damit noch längst nicht geklärt. Gäbe es nur Individuen mit deiner Einstellung, dann wäre die Sache klar. So ist es aber nunmal nicht. Die Individuen zeigen mit ihrem VErhalten andere Nutzenpräferenzen, da sie eben Autos kaufen und damit zur Arbeit fahren. Daher wäre neben der Finanzierungsfrage eben auch noch die Frage nach beispielsweise dem gesellschaftlichen Gesamtnutzen, ob man diesen beispielsweise durch staatlichen Zwang (da Marktversagen) oder durch eine Selbstverpflichtung (meinetwegen als Volksabstimmung) erhöhen könnte, indem man sich auf ein höheres ÖPNV-Angebot über bspw. Steuern einigen würde.

Aber ist bestimmt alles falsch, was ich schreibe. Muss es ja, weils VWL ist. Und dann spielts auch keine Rolle mehr, wenn der Kram eigentlich aus anderen Disziplinen kommt :rolleyes:

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

18

Sonntag, 4. Dezember 2011, 12:47


..............

Deine Meinung, was dir und anderen Nutzen stiftet.
Meine Meinung: klar, es ist einfach nur pervers. Ich sags doch, wenn man es sich genau überlegt, könnte man allermindestens jeden zweiten Mediziner, Juristen, Autobauer, Pharmazeutiker, (Fertiglebensmittel)produzent nach Hause schicken bzw. nur noch halb so lange arbeiten lassen.

Zitat

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In der Theorie könnte sich dann ja jeder aussuchen, ob er weniger arbeitet oder mehr konsumiert. Ich dachte, die Erläuterung wäre unnötig gewesen.

Zitat

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Ich habe keine Beweise, aber ohne Kredit kommt man glaube ich nicht aus. Der Kredit ist ja quasi ein Ding der Notwendigkeit, wenn Leistung und Gegenleistung nicht zwingend zum gleichen Zeitpunkt stattfinden soll. Ich bin mir aufgrund dessen nicht sicher, weil ja jedes Individuum mit einem Guthaben im Punkt Null starten könnte: schließlich gibt es ja genug Schätze auf der Erde.

Zitat

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Ach, Verbote… Warum sollte man denn Autofahren verbieten, wenn jemand Spaß daran hat? Wäre es nicht auch für dich akzeptabel, die Leute fahren zu lassen, wenn sie denn wollen, sofern sie für alle Kosten (auch Kosten der Nicht-Fahrer) aufkommen. In einer idealisierten Welt mit gutem ÖPNV gäbe es ja sowieso nicht mehr so viele Autos.

Zitat

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Aus diesem Grund habe ich vieles von dir nicht zitiert, weil es ja genau darauf abzielt. Und darauf zielte eigentlich auch mein Beitrag. Wenn die Wirtschaftsform des Kapitalismus Verzinsung, Wachstum und was weiß ich nicht noch alles nötig macht, um länger zu überleben, ist wirklich vieles sehr müßg. Meine Hoffnung zielte auch darauf ab, dass manchmal Dinge geschehen, die offensichtlich gut sind und den Menschen höheren Nutzen stiften, die aber offensichtlich schlecht für den Kapitalismus sind.
Ich persönlich finde immer schade, dass die Leute mit Sozialismus kommen, weil der Kapitalismus schlecht ist und sie nichts anderes kennen. Aus meiner Sicht ist es eins der größten Undinge Kapitalismus und freie Marktwirtschafts gleichzusetzen, was aufgrund des Zinses eben nicht der Fall ist.
Ich bin bis einschließlich jetzt der festen Überzeugung, dass eine wirklich freie Marktwirtschaft langfristigen Bestand hätte und nicht wie Sozialismus oder Kapitalismus alle zig Jahre zusammenbricht. Und diese soziale Marktwirtschaft hätte auch Platz für Solidarität, Hilfe für Schwächere, soziale Absicherung und was weiß ich nicht noch alles. Und trotzdem würde jeder in etwa das bekommen, was er verdient bzw. was er mit seinen eigenen Händen zu seiner eigenen Situation beiträgt.

Registrierungsdatum: 12. November 2007

19

Sonntag, 4. Dezember 2011, 12:52

-

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

20

Sonntag, 4. Dezember 2011, 13:38

Wie gesagt, Kapitalismus ist für mich keine freie Marktwirtschaft. Und du kritisierst in meinem Verständnis lediglich den Kapitalismus. Auf irgendwelche Beispiele will ich da gar nicht eingehen, wenn das Problem an der Wurzel liegt.

Fällt mir nur der Euro ein. Früher bei Einführung hatte ich schon genug Wissen, um mir selbst ausmalen (mit Argumenten!) zu können, dass er aller Voraussicht nach als Gemeinschaftswähung noch schneller untergehen wird als eine Währung für lediglich ein Land. Gut, ist noch nicht eingetroffen, egal. Was ich damit sagen will: welche Krise genau dann dafür der Auslöser ist, ist am Ende gar nicht wichtig, auch wenn man volkswirtschaftlich sehr gut erklären kann, warum wir beispielsweise jetzt in dieser Situation sind und was schief gelaufen ist. Wäre dies nicht schiefgelaufen, wäre was anderes schiefgelaufen. (und absolut völlig OT und hat nichts mit der Sache zu tun, aber falls es jemanden interessiert: Deutschland haftet real schon mit über 1000 Mrd. Euro ggü. den Problemstaaten, wenn ich mir die Zahl richtig gemerkt hatte. Allein 300 Mrd. € über Außenhandelsüberschüsse durch von den Problemstaaten "gedrucktem" Geld. Dann noch ~250 Mrd Rettungsschirm, IWF, Staatsanleihenkäufe der EZB und glaube noch eins zwei weitere Sachen. Aber wie gesagt, hat nichts mit dem Thema zu tun. Wird nur leider nicht in den MEdien kommuniziert.)