Original von DüWag Kutsche
[...] ein schönes Beispiel, dass neben George W. Bush und Erdöl auch das Geld quasi die Welt regiert - durchschnittlich über 247.000 € für Angehörige machen doch ein Opfer nicht wieder lebendig.
Aber sorgen u.U. dafür, daß die Angehörigen wenigstens den finanziellen Verlust (z.B. Einkommensausfall des Getöteten, vielleicht auch der Angehörigen selbst infolge psychischer Probleme, mit dem Verlust umzugehen) kompensieren können. Und mal ehrlich: 30.000 DM sind ein Witz. Selbst die 25 Mio. EUR dürften gemessen an dem insgesamt entstandenen materiellen (Verlust des Zuges, Zerstörung der Infrastruktur, Kosten des Rettungseinsatzes, Kosten für die Abstellung und Umrüstung der ICE 1, Kosten für die Ersatzfahrzeuge) und erst recht immateriellen (Image-) Schaden fast schon vernachlässigbar sein, sofern nicht ohnehin von der Versicherung getragen. Euphorie für die Bahn - schön und gut, aber Neid auf die Angehörigen der Getöteten? Das ist schon sehr zynisch!
Es geht hier ja auch nicht um ein unabwendbares Unglück, hervorgerufen durch ein nicht kontrollierbares Naturereignis o.ä.. Vielmehr liegt irgendwo in der Kette <Einsparung der Kosten und/oder des Gewichts einer Luftfederung> - <Verwendung von Rädern mit Gummidämpfung und Radreifen, einmalig im HGV> - <mangelhafte Kontrolle und/oder Konsequenzen der Kontrollergebnisse>, und damit im Verantwortungsbereich der Bahn, die Ursache für die Katastrophe.
Schöne deutsche Rechtsprechung bzw. Amerikanisierung. Ich glaube, ich sollte mal Kretschmar oder Milkau verklagen, kann ja keiner wissen, dass der Kaffee heiß ist...
Sorry, aber das Schicksal von unnötig getöteten Menschen auf eine Stufe mit Bagetellen (Kaffee zu heiss) oder meinethalben Dusseligkeiten (Katze in Mikrowelle, Rennen in eine Glastür) zu stellen, das ist einfach nur krank.
Wie würdest Du reagieren, wenn Angehörige von Dir betroffen gewesen wären?