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Registrierungsdatum: 10. Juli 2006

1

Mittwoch, 25. Juli 2007, 14:05

Abschied von der Linie A (17 Bilder)

Liebe Gemeinde,

nach nunmehr 53 Jahren nach ihrem Ende möchte ich Euch einen kleinen Blick auf das Ende der populärsten Straßenbahnlinie
Braunschweigs werfen lassen. Es gab vorher und nachher keine Linie, wo mehr Herzblut geflossen ist, als bei der Linie A. Es war die einzige echte Überlandlinie, die Braunschweig und Wolfenbüttel verband. Ein klein wenig Wiedergutmachung erfuhren die Bürger des Ortsteiles Stöckheim, nachdem im letzten Jahr (2006) nach 52 Jahren die Straßenbahn wieder Einzug in diesen Ortsteil hielt. Es geht wieder um das Weghaus herum.

Zuerst aber ein Fahrplan aus dem Jahre 1938 (größere Datei wegen der beseren Lesbarkeit), auf dem der damals noch gefahrene Weg zur Endstation auf dem Hagenmarkt nachvollziehbar ist.



Nach dem Krieg und Befreiung 1945 wurde die Endstation zum damaligen Hauptbahnhof am Friedrich-Wilhelm-Platz verlegt. Hier der Fahrplan der Linie A aus dem Jahre 1953, ein Jahr vor der Einstellung.



Am 31. Mai 1954 war der letzte Betriebstag. Mit Blumen bekränzt wurden die letzten Fahrten der Triebwagen von der Bevölkerung Wolfenbüttels emotionsvoll verfolgt. Wie schon erwähnt, es gab keine andere Linie, bis heute, die jemals mehr Herzen bewegt hat.



Man mag fast meinen, daß halb Wolfenbüttel auf den Beinen war, um den Abschied der Linie zu begleiten. Dem Stammpersonal der Triebwagen flossen Tränen aus den Augen.



Da ist er nun, der Letzte, in der Kurve aus der Langen Herzogstraße heraus in Richtung Braunschweig.



An der Haltestelle Landratsamt in Wolfenbüttel versuchten viele noch einmal mit "ihrer A" zu fahren.



Auf der Durchfahrt auf dem Neuen Weg droht am linken Bildrand schon das Haltestellenschild des Omnibusses, der einen Tag später die Linie übernahm.



Zur Kostprobe fuhr parallel zur letzten Straßenbahn schon einmal der Bus. Nun ja, Büssing wollte Busse verkaufen und war am Abgesang der Straßenbahn beteiligt. Letztendlich ist es dem wirtschftlichen Interesse einer einzelnen Firma zu verdanken, das aus der Straßenbahn nach Wolfenbüttel kein leistungsfähigeres Verkehrsmittel weiterentwickelt wurde.



Und so lassen wir den älteren Herren nochmal einen herzlichen Gruß an seine alte Linie A senden, mit der er schon in seiner frühesten Kindheit gefahren war.



Kurz danach war es auch mit der Idylle im Park am Kleinen Zimmerhof vorbei. Hier eine leider undeutliche Szene der Straßenbahnbrücke über die Oker.



Am Folgetag nach der offiziellen Einstellung wurde das Depot an der Straße nach Salzdahlum geräumt.



Ein Jahr später wurde die Gleisverbindung auf der Wolfenbütteler Straße in Höhe der Eisenbütteler Straße während des Umbaues getrennt.



Lieblos wurden die Gittermasten, hier am Sternhaus, aus dem Boden gerissen.



Da liegt sie nun, mehr als 50 Jahre Straßenbahngeschichte am Sternhausberg in Richtung Braunschweig.



Einsam wartet nun das Wartehäuschen in der Siedlung Stöckheim auf seine Omnibusfahrgäste. Hier wird erst 2006 wieder eine Straßenbahn halten.



Auch im Jahre 1955 wurde die Zimmerhofbrücke abgerissen. Norbert und Brigitte nutzten sie häufig für ihre Kinderabenteuer. Sie wohnten damals direkt im Haus an der Brücke. Das kindliche Spiel war immer von etwas geheimnisvollem umgeben, da das Betreten der Brücke verboten war.



Na ja, und viiiiel später kamen diese herrlichen Büssingwagen nach Wolfenbüttel ...



Viel Spaß beim Erinnern.

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

2

Mittwoch, 25. Juli 2007, 14:26

Dachte, am 1. Juli 1954 war die Umstellung und nicht der 31. Mai 1954.

Registrierungsdatum: 11. August 2006

3

Mittwoch, 25. Juli 2007, 22:18

BS anno 1954

Zauberhafte Bilder!
Nostalgisch-anrührend-gut!

Vielen Dank für diese Aufnahmen,
6651


Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

4

Donnerstag, 26. Juli 2007, 21:37

war ein großer Fehler meiner Meinung , den Betrieb nach wolfenbüttel einzustellen.

Arni

unregistriert

5

Freitag, 27. Juli 2007, 00:01

Zitat

war ein großer Fehler meiner Meinung , den Betrieb nach wolfenbüttel einzustellen.

Es war der politische Zeitgeist, gelenkt von Wirtschaftsinteressen, der (wie so oft) nicht weitsichtig war die Straßenbahnlinien zu erhalten. Sollte ja möglichst jeder ein Auto aus Wolfsburg haben um flexibeler zu sein als jeder ÖPNV.

Leider erwiesen sich diese Ideen immer mehr als Fehlentscheidung, da der Individualverker nach wie vor die Umwelt entscheidend beeintächtigt und verschmutzt.

Vor rund 25 Jahren wars Smog, saurer Regen und Waldsterben wegen ungefilterter Abgase, was den Politikern ein wenig Kopfzerbrechen bereitete....man fand die Lösung in Katalysatoren, die die Abgase weitestgehend unschädlich machen sollen.
Die Luft ist sauberer, aber der Mensch hat immer nicht nicht gelernt seine von der Natur gegebenen Recourcen zu schonen sondern denkt nur egoistisch wie er mit seinem PKW auf den Parkplatz vor seinem Fahrziel kommt, egal obs der Bäcker 200m weiter ist, oder der Firmenparkplatz seines Arbeitgebers in 30km Entfernung, oder das Hotel der Urlaubsreise in hunderten Kilometern Entfernung.
All diese Beispiele kann man mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder lediglich mit eigener Bewegung erledigen (200m zum Bäcker), aber der Mensch ist ein Gemütlichkeitstier geworden, welches sich ungern aus seinem bequemen Sitz rausbewegt.

Denkt drüber nach, was ihr für die Zukunft besser machen könnt, wo das Auto stehen bleiben kann (oder gar eins vorhanden sein muss) um mit gutem Beispiel voran zu gehen und die öffentlichen Verkehrsmittel zu stärken.

MfG

Registrierungsdatum: 18. Juli 2007

6

Freitag, 27. Juli 2007, 00:42

Dem ist nichts hinzuzufügen.
Eine ganz besondere Zahl: 5551 * 2 ^ 819987 + 1



DüWag Kutsche

unregistriert

7

Freitag, 27. Juli 2007, 08:22

Zitat

Es war der politische Zeitgeist, gelenkt von Wirtschaftsinteressen, der (wie so oft) nicht weitsichtig war die Straßenbahnlinien zu erhalten. Sollte ja möglichst jeder ein Auto aus Wolfsburg haben um flexibeler zu sein als jeder ÖPNV.

Ist es nicht möglich, über Fehler in der Vergangenheit einen Schlussstrich zu ziehen (auch bei einer ideologischen Politik 10 - 20 Jahre früher)?


Zitat

Leider erwiesen sich diese Ideen immer mehr als Fehlentscheidung, da der Individualverker nach wie vor die Umwelt entscheidend beeintächtigt und verschmutzt.

Mag natürlich sein, aber auch eine Straßenbahn ist da nicht das Non plus ultra. Neben der Stromherstellung entstehen erhebliche Umweltbelastungen, wie z.B. durch die erforderliche Kupferherstellung.


Zitat

Vor rund 25 Jahren wars Smog, saurer Regen und Waldsterben wegen ungefilterter Abgase, was den Politikern ein wenig Kopfzerbrechen bereitete....man fand die Lösung in Katalysatoren, die die Abgase weitestgehend unschädlich machen sollen.
Die Luft ist sauberer, aber der Mensch hat immer nicht nicht gelernt seine von der Natur gegebenen Recourcen zu schonen sondern denkt nur egoistisch wie er mit seinem PKW auf den Parkplatz vor seinem Fahrziel kommt, egal obs der Bäcker 200m weiter ist, oder der Firmenparkplatz seines Arbeitgebers in 30km Entfernung, oder das Hotel der Urlaubsreise in hunderten Kilometern Entfernung.
All diese Beispiele kann man mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder lediglich mit eigener Bewegung erledigen (200m zum Bäcker), aber der Mensch ist ein Gemütlichkeitstier geworden, welches sich ungern aus seinem bequemen Sitz rausbewegt.

Ist der ÖPNV/SPNV da eine akzeptable Konkurrenz? Wäre ich z.B. jemand, der täglich nach Westpeine müsste, kann doch eine Fahrt von mindestens 90 Minuten mit Bus und Bahn nicht als ernstzunehmender Gegner betrachtet werden, wenn man mit dem privaten PKW nur die Hälfte der Zeit unterwegs ist. ÖPNV/SPNV sind in meinen Augen eher eine Ergänzung zu privaten Verkehrsmitteln.


Zitat

Denkt drüber nach, was ihr für die Zukunft besser machen könnt, wo das Auto stehen bleiben kann (oder gar eins vorhanden sein muss) um mit gutem Beispiel voran zu gehen und die öffentlichen Verkehrsmittel zu stärken.

Wann hast Du den Innenraum eines öffentlichen Verkehrsmittels zuletzt betreten? ;-)

Arni

unregistriert

8

Freitag, 27. Juli 2007, 09:48

Zitat

Original von DüWag Kutsche
Wann hast Du den Innenraum eines öffentlichen Verkehrsmittels zuletzt betreten? ;-)


heute...bzw. ich werde heute. Und das letzte mal war am Mittwoch :D

Registrierungsdatum: 18. Juli 2007

9

Freitag, 27. Juli 2007, 12:54

Zitat

Original von DüWag Kutsche
Mag natürlich sein, aber auch eine Straßenbahn ist da nicht das Non plus ultra. Neben der Stromherstellung entstehen erhebliche Umweltbelastungen, wie z.B. durch die erforderliche Kupferherstellung.


Gerade die Kupferverhüttung ist mittlerweile durch innovative Techniken und Recyclingkreisläufe ein sehr umweltftreundlicher Prozeß in Bezug auf viele andere Industrieprozesse.

Die Norddeutsche Affinerie konnte dadurch den Schadstoffaustoß um 97% senken.

Daher ist gerade Kupfer als Umweltbelastungsargument bezogen auf den Trambetrieb völliger Humbug.
Eine ganz besondere Zahl: 5551 * 2 ^ 819987 + 1



Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

10

Mittwoch, 1. August 2007, 11:50

Die Stromerzeugung als Umweltverschmutzung darzustellen ist auch absoluter Hirnriss. Wer sich einmal genauer mit Kraftwerken und / oder alternativen Energiequellen auseinandergesetzt hat weiß warum.

Dazu ein netter vergleich: Den Energiebedarf der ganzen Welt für ein Jahr, liefert die Sonne innerhalb einer Stunde oder weniger. Das sollte man nutzen, nicht nur mit Photovoltaikanlagen.

Registrierungsdatum: 10. Juli 2006

11

Mittwoch, 1. August 2007, 12:09

Genau, ...

... das werde ich auch.

Ich werde im Urlaub meine Kleider vom Leibe reißen und Sonnenenergie auf meinen nackten Körper prasseln lassen.