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Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

1

Montag, 30. Juli 2007, 12:08

Hätte das eine Autobahn auch geschafft?

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,496455,00.html

Ohne zu gucken, gibts da bestimmt eine Autobahn, weil der Chef mit dem Ferrari ja wegkommen muss und "nur" das einfache Volk mit dem Zug fährt, aber interessant finde ich diesen Artikel schon...

Ich denke, dass man daraus auch ablesen kann, was geschieht, wenn Fehlplanungen in eine andere Richtung gehen, also das Angebot verschlechtert wird.

Registrierungsdatum: 8. August 2006

2

Montag, 30. Juli 2007, 16:00

du redest zwar ein bisschen konfuses Zeug, aber wenn man mal versucht, das Wesentliche rauszufiltern, hast du nicht ganz unrecht.

Man muss zwischen Fehlplanungen und Reaktionen unterscheiden. Eine Fehlplanung wäre z.B. ein 10-Minuten-Takt auf der Linie 730 nach Schöppenstedt.

Eine Reaktion auf ein geringes Fahrplanangebot wäre beispielsweise das Absinken der Fahrgastzahlen.

Es ist jedoch aus BWL-er Sicht (nicht meine Sicht) gerechtfertigt, das Angebot zu senken, wenn weniger Fahrgäste fahren. Problem ist, dass das Ganze weiter sinkende Fahrgäste mit sich zieht, sodass man am Ende keine Fahrgäste mehr befördern würde.

Es macht also Sinn, das Angebot auszuweiten, um mehr Farhgäste zu gewinnen!!!
Dies erfordert ein recht sensibles Umgehen mit dem Angebot, dass nicht jeder VB unbedingt richtig macht.
Man kann wie im o.Bsp. mit der Linie 730 sehen, das ein 10- min-Takt sicherlich ein tolles Angebot wäre, aber es würde einfahc nicht der Nachfrage entsprechend sinvoll sein.

Registrierungsdatum: 26. April 2007

3

Montag, 30. Juli 2007, 16:29

Betr. Auslastung,

es hat mich schon erschreckt, das ich heute morgen 07:20 Linie 417 von Hondelage Dammstr. bis zum Moorhüttenweg, der einzige Fahrgast war, dann mit der Linie 8 (07:36) zum Kennedyplatz (weiter zum Heidberg
für die genauen) im Beiwagen 3 Fahrgäste fuhren,
sowie im Hauptwagen ca 10 Fahrgäste, da denkt man dann darüber nach wo das noch hinführen könnte.
Oder liegt das an der Ferienzeit? Hallo--aber wir habern einen normalen Arbeitstag, wahrscheinlich ist dies Problem auch auf anderen Linien. Oder?
Anmerkung: lLnie 417 im 30 Min. Takt, das ist ok.

Registrierungsdatum: 9. November 2006

4

Montag, 30. Juli 2007, 21:50

Bliebe noch zu klären, was all die vorangegangen Beiträge mit dem Artikel zu tun haben ;-)

(a) natürlich liegt Montabaur auch an einer Autobahn - nämlich an jener A3, mit der gebündelt die ICE-Strecke größtenteils verläuft, ebenfalls Köln und Frankfurt verbindend. Eine derart gute Anbindung an das Autobahnnetz ist - leider? - Voraussetzung für einen "Boom" wie jenen in Montabaur, der ICE-Halt ist dann noch das i-Tüpfelchen. Was der "Boom" jenseits der Spiegel-Geschichte wert ist (ich habe keinen Zweifel, daß in dem gleichen Wurstblatt vor 2 Jahren etwas von der skandalösen Versenkung von Steuermitteln am Beispiel von Montabaur zu lesen war) sei auch einmal dahingestellt, zumindest dieEntwicklung der Fahrgastzahlen an dem Bahnhof ist offensichtlich positiv.

(b) Fraglos ist die Entwicklung dort für die Gemeinde erfreulich. Allerdings bleibt festzuhalten, dass sie durchaus auch auf Kosten der anderen Städte in der Region und der Allgemeinheit stattfindet -> Kosten für den Bahnhof, verlängerte Reisezeiten für vielfach mehr Reisende, Abwanderung von Wirtschaftskraft / (zumeist gutverdienenden) Einwohnern / Umsätzen aus anderen Gemeinden. Es werden da ja kaum neue Werte geschaffen, es ist eher ein Verteilungswettbewerb zwischen Gemeinden und Regionen.

(c) so verlockend es auch wäre - das "Erfolgsmodell" ist keines, es ist nicht beliebig kopierbar. Die landschaftlich reizvolle Lage, dazu zwischen den Ballungszentren Rhein/Main und Rhein/Ruhr, läßt sich nicht einfach auf... sagen wir mal: Schöningen übertragen. Und die Strecke wurde auch nicht wegen Montabaur gebaut, sondern die Stadt lag glücklicherweise an dieser geplanten Strecke und hatte das Glück, die für den Proporz zugunsten von Rheinland-Pfalz günstigste Lage zu haben.

Allerdings wirft diese Geschichte ein interessantes Licht auf die zunehmende Streichung von kleineren Fernverkehrshalten, die Streichung von IR und deren Nachfolgezügen. Offensichtlich lassen sich durch attraktive Angebote (z.B. die ?900? Park- & Ride Plätze an dem Bahnhof) und vernünftige Verbindungen auch in kleineren Gemeinden ordentliche Reisendenzahlen generieren - sicherlich seltenst so erfolgreich, wie an dieser Strecke (s.o.), dafür wären an vielen anderen Orten die Kosten auch geringer (kein Strecken- und Bahnhofsneubau nötig, billigeres/abgeschriebenes Fahrzeugmaterial einsetzbar, ...). Zumal ganz andere Städte als Montabaur vom Fernverkehr abgehängt wurden, da muß man nicht einmal zum Extrembeispiel Chemnitz (240.000 Einwohner, wie Braunschweig) greifen.

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

5

Montag, 30. Juli 2007, 23:11

Zitat

Original von schoeller_eis
Es ist jedoch aus BWL-er Sicht (nicht meine Sicht) gerechtfertigt, das Angebot zu senken, wenn weniger Fahrgäste fahren. Problem ist, dass das Ganze weiter sinkende Fahrgäste mit sich zieht, sodass man am Ende keine Fahrgäste mehr befördern würde.

Da muss ich dir wiedersprechen. Der schlaue faule Mensch (oder auch BWLer) macht das Angebot so, dass er am meisten mit verdient. Wenn dabei rauskommt, dass er mehr verdient, wenn er ein besseres Angebot macht, dann macht er das.

Es gibt aber auch unschlaue Menschen (oder auch BWLer). Anscheinend gibts z. B. in Kassel schlaue Leute und bei uns nicht, aber das ist hier die herrschende Meinung (die ich unter dem Aspekt mal annehme, dass der Nahverkehr dort anscheinend besser klappt).

Registrierungsdatum: 8. August 2006

6

Dienstag, 31. Juli 2007, 08:38

*Kopfschüttel...*

@Johannes: Was ist daran schlimm, wenn jemand versucht, Geld zu verdienen oder seinen Umsatz zu erhöhen? Es geht in erster Linie um das Verhältnis von Angebot und NAchfrage, und nicht um irgendwelche "schlaue" oder "unschlaue" (übrigends heisst unschlau = dumm, nur so als hinweis*grins*) Menschen...

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

7

Dienstag, 31. Juli 2007, 10:43

Dann hast du mich nicht verstanden.

Natürlich ist daran nichts schlimm, mit gegebenen Mitteln das meiste draus zu machen bzw. ein bestimmtes Niveau mit den geringsten Mitteln zu erreichen, weil das im Sinne des faulen Menschen ist, der nicht mehr macht, als er muss. Bloß das ist die Sicht der BWLer, die du ja nciht vertrittst :P

Dir geht es vielleicht in erster Linie um dieses Verhältnis. Das ist dem BWLer aber egal, weil er die Gewinnmaximierung nicht dadurch bestimmt, mit so und so viel Straßenbahnen die meisten Leute zu befördern bzw so und so viel Leute mit den wenigsten Straßenbahnen zu befördern.
Das muss er klar beachten, ist doch logisch. Aber es wird ein anderes Verhältnis bei rauskommen, als wenn es nur um die Frage und nciht um die Kosten (und Gewinn) ginge, wie man am besten diese Menschenmengen befördert.

Also soll der Straßenbahnfan nicht vergessen, dass ein solches Unternehmen eben auch effizient laufen soll (ganz im Sinne des Steuerzahlers).

Registrierungsdatum: 8. August 2006

8

Dienstag, 31. Juli 2007, 12:14

Schade, das man sich im Forum nur schriftlich unterhalten kann, man müsste mündlich über das Thema weiterdiskutieren...

@ Johannes: Ich ahne was du sagen willst - allerdings: Schöller Eis ist Ingenieur und kein BWler, zum Glück

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

9

Dienstag, 31. Juli 2007, 20:00

Sei froh!

Ein bisschen Wissen würde darüber auch nicht schaden, weil man dadurch vielleicht die Unfähigkeit der Politiker besser überschauen könnte, keine Ahnung...

Registrierungsdatum: 8. August 2006

10

Mittwoch, 1. August 2007, 09:15

na ja, ich glaube, die meisten Politiker haben nicht mal Ahnung von BWL, die glauben alles was ihnen im 1. Moment kostendeckend erscheint.

DüWag Kutsche

unregistriert

11

Freitag, 3. August 2007, 00:13

Zitat

allerdings: Schöller Eis ist Ingenieur und kein BWler, zum Glück


Ja, Randgruppen mit abstrusen Hobbies sind schon schlimm...