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Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

1

Montag, 18. Februar 2008, 11:32

VRB: Tarifverschlimmbesserung

Über den Quatsch mit dem Stadt-Tickets war hier ja schon zu lesen. Ebenso die Sache mit den Kinderfahrscheinen.

Aber auch für die Fahrradmitnahme gibt es eine Änderung:

Bisher war das ganz einfach Fahrradkarte = PS1

Und nun haben die Schreibtischtäter, Nichtradfahrer und Nicht-ÖPNV-Nutzer des VRBs wieder zugeschlagen:

Tarifbestimmungen 2008:

Zitat

6. Fahrradmitnahme
6.1 Allgemeines
Für die Mitnahme eines Fahrrades ist eine Fahrradkarte
zu lösen. Fahrradkarten können nicht bevorratet
gekauft werden. Sie werden entwertet ausgegeben.
Fahrradkarten gelten im Verbundtarif Region Braunschweig
als Netzkarte.
Die zeitliche Gültigkeit für diesen Fahrschein beträgt
einheitlich 150 Minuten nach abgestempelter Uhrzeit.
Jeder Fahrgast darf grundsätzlich nur ein Fahrrad in
den Verkehrsmitteln des Verbundtarifes mitnehmen.


Der Preis ist identisch mit dem Zehnerstreifen PS1. Also warum wird das komplizierter gemacht?

Marcus

Registrierungsdatum: 8. Juli 2006

2

Montag, 18. Februar 2008, 11:53

RE: VRB: Tarifverschlimmbesserung

Zitat

Original von ME

Der Preis ist identisch mit dem Zehnerstreifen PS1. Also warum wird das komplizierter gemacht?



Es heißt doch: Bitte steigen Sie vorne ein. Warum soll es da für Fahrräder eine Ausnahme geben... ;)

Besser wäre eine Regelung wie beim GVH, wo man zu bestimmten Zeiten Fajrräder kostenlos mitnehmen kann...

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

3

Montag, 18. Februar 2008, 12:09

Eine Frau mit Kinderwagen steigt auch nicht vorne ein und zeigt trotzdem ihren Fahrschein!

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

4

Montag, 18. Februar 2008, 12:10

RE: VRB: Tarifverschlimmbesserung

Zitat

Original von terVaraBesser wäre eine Regelung wie beim GVH, wo man zu bestimmten Zeiten Fajrräder kostenlos mitnehmen kann...


Oder wie in Sachsen-Anhalt, dort ist die Fahrradmitnahme in Bus und Bahn kostenlos.

Marcus

Registrierungsdatum: 12. November 2007

5

Montag, 18. Februar 2008, 12:49

.

7351

unregistriert

6

Montag, 18. Februar 2008, 16:37

Warum ist die Mitnahme überhaupt erlaubt? Können doch in die Pedale treten.
Generell ist die Mitnahme aber mit 4,50 €/Tag im bundesdeutschen Nahverkehr bzw. 2,00 €/150 min im VRB viel zu günstig, da die Einnahmen pro Quadratmeter innerhalb eines Zuges dadurch gedrückt werden.
Simples Beispiel im Fernverkehr hierzu: Ein vollbesetzter IC mit 10 Sitzwagen sowie einem Dm-Fahrradwagen - beide mit jeweils 60 Plätzen - legt eine längere Strecke zurück. Dadurch betragen die Einnahmen durch Fahrräder (kein Fahrgast ist im Besitz einer BahnCard) lediglich 60 x 9 €. Die Einnahmen durch Fahrgäste werden selbstverständlich deutliche höher ausfallen. Unfaire Gesamterwirtschaftung, oder?

Gruß vom Hasenwinkel!

Registrierungsdatum: 12. November 2007

7

Montag, 18. Februar 2008, 17:54

.

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

8

Montag, 18. Februar 2008, 18:12

Hallo 7351,

was ist das doch wieder für ein herrlicher Beitrag...

Glücklicherweise regiert bei der Eisenbahn bzw. beim ÖPNV noch nicht allein das Streben nach Gewinnmaximierung. Kundenorientierung und öffentliche Daseinsvorsorge spielen durchaus noch eine (wohl zunehmend untergeordnete) Rolle.

Im Stadtverkehr sehe ich auch nur geringen Nutzen in der Fahrradmitnahme, denn mit dem Rad ist man meist eh schneller am Ziel als mit Bus und Bahn. Bei den Entfernungen, die die Eisenbahn zurücklegt, sieht das aber deutlich anders aus, und wohl kaum ein durchschnittlicher Fahrgast ist so sportlich, daß er fünfzig oder mehr km per Rad zurücklegt. Man braucht das Rad hier nur für die Strecke vom nächsten Haltepunkt zum Ziel, um den systembedingten Nachteil des öffentlichen Verkehrs auszugleichen, daß man halt nicht bis zur Haustür gefahren wird. Viele Fahrgäste würden sicher der Bahn den Rücken kehren, wenn sie ihr Rad nicht mehr mitnehmen könnten. Teure Taxen oder nicht dem persönlichen Geschmack entsprechende Leihfahrräder sind keine brauchbare Alternative.

Wenn nun diese Leute nicht mehr mit dem Zug fahren, fehlen nicht nur die Einnahmen aus den Fahrradkarten, und nicht überall ist die Auslastung so hoch, daß man es sich erlauben kann, auf diese zahlenden Kunden zu verzichten. Im Sinne der Gewinnmaximierung könnte man natürlich diese Leistungen einfach einstellen und sich auf hochprofitable Verbindungen beschränken. Diese könnte man dann noch weiter "optimieren" und damit die Kassen nur so sprudeln lassen, daß die Aktionäre vor Freude in die Luft springen...
Im ICE von Hamburg nach München könnte man doch durchaus die Sitze komplett ausbauen und nur noch Stehplätze anbieten. Dann bekommt man bestimmt pro Wagen 300 vollzahlende Beförderungsfälle abgefertigt. Bestimmt könnte man auf solchen Strecken auch unter diesen Umständen täglich einige hochprofitable Züge fahren, doch so weit ist die Entwicklung zur völlig dem Kapitalismus untergeordneten Gesellschaft glücklicherweise noch nicht vorangeschritten.

Beste Grüße nach Dibbesdorf
Ulrich

7351

unregistriert

9

Montag, 18. Februar 2008, 18:54

Zitat

Original von Arnis Senf dazu
Wie mir scheint ist der neue Fahrschein fürs Fahrrad auch dazu da, um ne Lücke zu schließen, denn bisher war ein Einzelfahrschein von nöten. Ich kann mir jedoch vorstellen, das viele eine Abokarte haben und das Rad darauf mitgeommen haben, schließlich ist die Monatskarte übertragbar. Also Tarifschlupfloch gestopft und neue Einnahmequelle gefunden.


Ist fast das Selbe, wie mit den Anschlussfahrscheins innerhalb des VRB. Da ist auch nur ein Lösen einer einfachen Fahrt (auch in FOrm eines Mehrfahrtenfahrscheins) gestattet. Meiner Meinung nach völliger Mumpitz. Ebenso sollte das Lösen von Anschlussfahrscheinen mit jedem Ausgangsfahrschein möglich sein - ganz egal, ob BS-Mobil, Basis-Abo oder SSZK.


@Ulrich Baierl
Die Eisenbahn hat meiner Meinung nach den Sinn von sowohl einer Daseinsvorsorge als auch den einer Gewinnmaximierung. Dieses sollte sich, gleich ob in privater oder - hoffentlich - staatlicher Hand, die Waage halten.
In meinem Beitrag wurde nur ersterer Aspekt berücksichtigt, indem eine Fahrradmitnahme als völlig unprofitabel gilt, denn da sind die Idee und das Ergebnis zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Nur sind z.B. die ICE, in welchen die Fahrradmitnahme untersagt ist, so leer?
Ich für meinen Teil würde eher dafür plädieren, Züge (wieder) einzuführen, die etwaige Ferienregionen als Ziel haben. In solchen Fällen hat die Mitnahme von Fahrrädern durchaus Sinn - vor allem wenn man bedenkt, dass die Bahn im innerdeutschen Ferienverkehr immer mehr eine untergeordnete Rolle spielt. Leider hat man sich von weitreichenden Ideen, wie vom (in Ursprungsgedanken profitablen) InterRegio oder auch vom "TUI-Ferien-Express" getrennt.

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

10

Dienstag, 19. Februar 2008, 01:22

Zitat

Original von 7351
Warum ist die Mitnahme überhaupt erlaubt? Können doch in die Pedale treten.
Generell ist die Mitnahme aber mit 4,50 €/Tag im bundesdeutschen Nahverkehr bzw. 2,00 €/150 min im VRB viel zu günstig, da die Einnahmen pro Quadratmeter innerhalb eines Zuges dadurch gedrückt werden.
Simples Beispiel im Fernverkehr hierzu: Ein vollbesetzter IC mit 10 Sitzwagen sowie einem Dm-Fahrradwagen - beide mit jeweils 60 Plätzen - legt eine längere Strecke zurück. Dadurch betragen die Einnahmen durch Fahrräder (kein Fahrgast ist im Besitz einer BahnCard) lediglich 60 x 9 €. Die Einnahmen durch Fahrgäste werden selbstverständlich deutliche höher ausfallen. Unfaire Gesamterwirtschaftung, oder?


Schwachsinn!
Ein Teil hat Ulrich schon gesagt, und deine Rechnung hinkt sowas von! Hab bei ICs mal was von einer Auslastung von 45 % oder so gehört, bei Regionalzügen ist sie sicher auch nicht oft an der Schmerzgrenze.

Zudem gehen die Kosten, eine weitere Person (oder auch Rad) zu transportieren gegen null! Und dir ist sicher aufgefallen, dass nicht jeder Zug die gleiche Länge hat, oder? Oder anders ausgedrückt. Würden die Fahrräder verboten werden, würde man den Fahrradwagen abhängen, dadurch kommen auch keine neuen Fahrgäste hinzu.

Allein deswegen würde ein Verbot eher Mindereinnahmen bescheren. Hinzu kommt, dass viele Fahrten ohne Rad gar nicht stattfinden würden, wie es Ulrich schon sagt.

Zur Gewinnmaximierung sag ich mal lieber nichts;)
Naja, und zum ICE sag ich mal auch nichts;)

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

11

Dienstag, 19. Februar 2008, 07:53

Zitat

Original von Johannes
Ein Teil hat Ulrich schon gesagt, und deine Rechnung hinkt sowas von! Hab bei ICs mal was von einer Auslastung von 45 % oder so gehört, bei Regionalzügen ist sie sicher auch nicht oft an der Schmerzgrenze.

Zudem gehen die Kosten, eine weitere Person (oder auch Rad) zu transportieren gegen null! Und dir ist sicher aufgefallen, dass nicht jeder Zug die gleiche Länge hat, oder? Oder anders ausgedrückt. Würden die Fahrräder verboten werden, würde man den Fahrradwagen abhängen, dadurch kommen auch keine neuen Fahrgäste hinzu.

Allein deswegen würde ein Verbot eher Mindereinnahmen bescheren. Hinzu kommt, dass viele Fahrten ohne Rad gar nicht stattfinden würden, wie es Ulrich schon sagt.

Zur Gewinnmaximierung sag ich mal lieber nichts;)
Naja, und zum ICE sag ich mal auch nichts;)


Moin!
Wann bist du das letzte mal mit dem Zug gefahren? Wenn ich so etwas lese wie "würde man den Fahrradwagen abhängen", denke ich mal, daß es schon eine ganze Weile her sein muss, oder?

Eine Fahrradmitnahme im Regionalverkehr ist auch noch einzusehen, obwohl ich mir auch hier mehr Fingerspitzengefühl des Zub wünschen würde. Denn die Beförderung von Personen hat zwingend Vorrang. Da verstehe ich nicht, warum man morgens um sieben im dicksten Berufsverkehr eine Gruppe von 20 Radfahrern nicht auf einen späteren Zug verweist? Das es im Laufe der Fahrt Ärger gibt, war abzusehen...

Und im Fernverkehr ist die Fahrradmitnahme sowieso eine Katastrophe! Oma und Opa mit Riesen Gepäcktaschen auf dem Fahrrad stehen zunächst erstmal am falschen Ende des Zuges (obwohl der Zug richtig gereiht ist). In aller Hektik wird über den (mit Ein- und Aussteigenden Personen) vollen Bahnsteig gefahren(!) um an das andere Ende zu kommen. Und dann (die Abfahrtzeit ist längst erreicht bzw. überschritten) sollen die beiden Räder inkl. der Taschen vier Stufen hochgetragen werden...

Im ICE ist man in Spitzenzeiten konsequent. Da ist jemand (vor zwei Jahren) an einem Donnerstag Nachmittag in Spandau mit Fahrrad eingestiegen und wollte nach Dortmund - für ihn war die Fahrt bereits in Stendal (ja, da gab es auch nachmittags noch den einen oder anderen Zug über Stendal) beendet.
Aber auch teilweise sehr flexibel, daß mal ein Radfahrer in Wolfsburg den ZC eines ICE in Richtung Berlin fragte, ob er sein Rad den mitnehmen könne, da der IC, für den er reserviert hat mit 90 Minuten Verspätung angeschlagen stand. - Was keinerlei Probleme darstellte.

Viele Grüße
fabs

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

12

Mittwoch, 20. Februar 2008, 12:08

Zitat

Original von fabs
Wann bist du das letzte mal mit dem Zug gefahren? Wenn ich so etwas lese wie "würde man den Fahrradwagen abhängen", denke ich mal, daß es schon eine ganze Weile her sein muss, oder?


In den letzten 12 Monaten irgendwas zwischen 10 und 20 mal, schätze ich. ich weiß auch, dass es keinen speziellen Fahrradwagen gibt, ich weiß auch, wie die Fahrradabteile im IC, im 628er, in den Doppelstockwagen, in weiß ich nicht wo aussehen. Und in den letzten keine Ahnung wieviel Jahren bin ich einmal, einmal mit dem FAhrrad im Zug mitgefahren und musste beim Metronom ab Uelzen sogar eine Stunde warten auf den nächsten warten;)

Und trotzdem weiß ich nicht, was du meinst;) Das einzige, was ich verstehen würde, wäre, dass es eine gewisse Unflexibilität der Wagenreihung gibt, aber prinzipiell sind die Kosten, ein weiteres Rad zu transportieren, nahe null. Es würde mich auch wundern, wenn gerade Nahverkehrszüge (keine Triebzüge) ihre maximale Länge erreichen (ok scheiße, kurze Bahnsteige gibts ja auch;) ). Also könnte man einfach einen Wagen mehr dranhängen. Dass das nicht gemacht wird, ist eine andere Sache.

Wenn du noch was anderes meintest, dann erklär das bitte! Und dein Beispiel mit dem IC find ich sehr unpassend, weil man gerade im Gegensatz zum Nahverkehr weiß, wo sich das Fahrradabteil befindet. Blödheit ist eine andere Sache;) (vielleicht sind die auch so dumm und wissen bis heute nicht, dass das Fahrradabteil aufm Plan steht, wer weiß)

Und im ICE Fahrradmitnahme ?(