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Registrierungsdatum: 7. Januar 2009

1

Freitag, 16. September 2011, 08:23

"Achtung am Bahnsteig"

Nach Erkner zurückbleiben bitte

Registrierungsdatum: 23. Juli 2011

2

Freitag, 16. September 2011, 09:02

Wie hat die Menschheit eigentlich früher (über)lebt?

Siehe beispielsweise dieses Video von 1973, ab 00:57.


mfg
"Damen mit unverdeckten Hutnadelspitzen sind von der Beförderung ausgeschlossen." (§ 23 der Polizeiverordnung vom 25. Januar 1912.)

Registrierungsdatum: 12. November 2007

3

Freitag, 16. September 2011, 10:21

-

Registrierungsdatum: 23. Juli 2011

4

Freitag, 16. September 2011, 11:17

Arni, ich gebe Dir in allen Punkten selbstverständlich Recht!

Aber darauf zielte meine Frage gar nicht. Vielleicht habe ich es auch nicht richtig formuliert.

Mir ist durchaus bewusst, dass es z.B. mitArbeitsschutz etc. früher nicht weit her war und dass Verbesserungen in der Sicherheit in den letzten Jahrzehnten den ein oder anderen Unfall verhindert oder
abgemildert haben (auch und besonders im Straßenverkehr: Anschnallgurte, Airbags etc.).

Was ich hier aber langsam albern finde bzw. zum Ausdruck bringen wollte, ist die langsame (aber doch sichtbare) Entwicklung, dass Hinweise und Regelungen zunehmend das
menschliche Denkvermögen ersetzen. Überall gibt es Warnhinweise (Lebensmittel, Zigaretten) oder Warnschilder. Wenn ich mal ein Bahnsteigbild eines beliebigen Bahnhofes von ca. 1980 (gibt es zuhauf im DSO- HiFo) anschaue und mit heute vergleiche, stelle ich fest, dass ca. alle 5 Meter ein Warnschild steht.
Als Beispiel mal der Bahnhof Peine:
- Mit dem Neubau 1996 kamen zuerst der Blindenleitstreifen, der ja gleichzeitig wohl auch den Sicherheitsabstand zur Bahnsteigkante markiert.
- Ca. 2005 kamen diese dreieckigen gelben Schilder mit dem "fallenden Männchen" (siehe hier)
- 2009 kamen rechteckige Hinweisschilder mit dem passenden Text dazu (siehe hier)
- vor 2 Monaten schließlich wurde die Fläche von der Kante bis zum Blindenleitstreifen mit weißer Farbe schraffiert.
D.h., es gibt nicht nur einen schönen unübersichtlichen Schilderwald (Stichwort Reizüberflutung, man kann eh nicht alle Schilder lesen), sonder der Boden wird jetzt auch noch zugekleistert.

→ Achten jetzt mehr Menschen auf vorbeifahrende Züge? Also ich halte immer genügend Abstand, schon immer! Und ganz ehrlich, wer leichtsinnig ist oder sich gerne bewusst über Regeln hinwegsetzt, den interessieren solche Warnungen eh nicht, vielmehr fühlt er/ sie sich noch herausgefordert...

Und dass das mit dem Abstumpfen der Menschen kein Hirngespinst von mir ist, sehe ich immer, wenn ich mal mit Silberlingen fahre:

Durch die automatischen Türen in Dosto und ICE haben die Leute mittlerweile verlernt, die Drehfalttüren von Silberlingen aufzubekommen (Türklinke runterdrücken :whistling: ) oder die Abteiltüren nach dem Durchgehen wieder zu schließen ("Weil geht doch sonst auch automatisch zu").

Und wir sind ja noch nicht am Ende angekommen, es wird ja immer skurriler:siehe hier. Nicht der Mensch passt sich an neue Gegebenheiten an, sondern er wird durch weitere Regelungen, Gesetze geschützt. Natürlich alles zu seinem Wohle... :wacko:

So war mein Beitrag oben zu verstehen ;)
mfg
"Damen mit unverdeckten Hutnadelspitzen sind von der Beförderung ausgeschlossen." (§ 23 der Polizeiverordnung vom 25. Januar 1912.)

Registrierungsdatum: 12. November 2007

5

Freitag, 16. September 2011, 13:23

-

Registrierungsdatum: 10. Juli 2006

6

Freitag, 16. September 2011, 21:14

Kein Respekt!

Kein Respekt ...

... vor 36 Tonnen
... vor rot zeigenden Ampeln
... vor dem Vorrang der Schienenfahrzeuge

... da fällt mir sicher noch mehr ein.

Registrierungsdatum: 8. Juli 2006

7

Samstag, 17. September 2011, 01:22

Moin Zusammen,

unsere heutige Gesellschaft ist aber Teilweise auch ein abslut verweichlichter Haufen geworden. Heute erhalten neue Doppelstockwagen keine TAV-Zulassung mehr, nur weil sie kein Lichtgitter haben sondern nur eine Lichtschranke und beim selbsttätigen Schließen keinen Warnton geben.

Das Thema Bahnsteigkanten und die Enfernung zum Gleis ist eine ganz eigenes. Besonders auf der Rheitalbahn (Basel-Freiburg-Offenburg-Karlsruhe) knall es ja wirklich alle zwei Wochen (wobei die letzten Wochen Ruhig waren). Zum einen Sind es Suizidfälle, zum anderen aber auf Unfälle, Unfälle aus Dummheit. Ich selbst kann mittlerweile ein Buch darüber schreiben. Die Leute laufen einfach über die Gleise nachdem ihr Zug am Bahnsteig gehalten hat, dass evtl. hinter dem Zug im Gegengleis auch etwas fahren könnte wird nicht bedacht! Knallt es dann mal wieder wird halt für einen Monart mal die Über- oder Unterführung genutzt... um danach dann zum "Alltag" zurückzukehren. Die Leute drauf Ansprechen? Einmal und nie wieder. Entweder wirst du doof Angemacht mit Sprüchen wie: "Ich kenne den Fahrplan!" oder sie zeigen einem einen Vogel...

Da kommt man an Bahnsteigen wie "Weil am Rhein" oder auch "Ringsheim", beide Liegen in einer Kurve, mit 100 Sachen angeschossen und sieht vielleicht 100-200 Meter vorher wie die Deppen auf der Bahnsteigkante sitzen und ihre Füße baumeln lassen... Und wenn sie dann mal auf dem Bahnsteig stehen reicht ein dicker weißer Strich UND eine Durchsage nicht aus die Leute vom Geis zurück zu halten?

In Freiburg war es üblich, dass in der Abfahrt noch auf die Flachwagen (N-Wagen) "aufgesprungen" wurde und dann versucht beim Fahren einzusteigen. Mindestens einmal im Monart ist mir das passiert...

Und und und.... Ich könnte jetzt noch Stunden weiter machen! Dazu habe ich aber keine Lust. Was wollen wir noch machen? Man kann die Menschen nicht bis zum letzten vor sich selbst Schützen! Nicht mal wenn wir alles in Watte einpacken würden. Irgendwer würde sich trotzdem verletzten. Nein, man kann den Mensch nicht vor sich schützen so lange er, und das tun mittlerwielse sehr viele habe ich das Gefühl, sein Gehirn abgibt bevor er auf die Straße oder einen Bahnsteig tritt...

Einige von eucht werden jetzt Denken, uiii was ist das denn für einer... Aber wenn man jeden Tag mit so etwas zu tun hat, dann zwingt sich einem diese Sichtweise auf. Diese Menschen die ich hier meine denken nicht ein bisschen daran, dass sie ggf. durch ihr Handeln nicht nur sich sondern auch andere zu Betroffen machen. Es ist nicht nur der Lokführer (der ich selbst auch jederzeit sein kann) der die beiden auf der Bahnsteigkante "platt" gemacht hat, es sind die Reisenden im Zug die die Verspätung mitbekommen, es sind die anderen Leute auf dem Bahnsteig die es sehen und es sind vorallem die Leute die es "wegmachen" müssen. Grade letztere tun mir am meisten Leid...

Grüße,

Till
Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein.

Jiddu Krishnamurti

Registrierungsdatum: 12. November 2007

8

Samstag, 17. September 2011, 08:25

-

Registrierungsdatum: 8. Juli 2006

9

Samstag, 17. September 2011, 09:07

Moin zusammen,

selbst wenn du heute Personal auf den Bahnsteig stellt, der Respeckt ist bei den meisten nicht mehr vorhanden. Zum Teil ist da die DB selbst schuld daran. Sie hat ja oft genug versucht den Berufszweig des Lokführer in der Öffentlichkleit so klein zu Reden wie es nur geht. Auf der anderen Seite ist hier aber auch eine ganz traurige Tendenz der Entwiklung unserer so geliebten und vortschrittlichen Gesellschaft zu sehen. Der "Verfall" an grundliegenden Verhaltensregeln ist in meinen Augen sehr serh traurig.

Ob das nun beim Bäcker ist, wo die Verkäuferin während meiner Bestellung mit ihrer Freundin durchtelefoniert oder der egoismuss beim Verhalten auf dem Bahnsteig und beim Einsteigen. Wie die Leute heute in ein Abteil stüremen, ohne klopfen ohne fragen. Dann wird erstmal das Licht angemacht und die Tür offen gelassen. Eine Frechheit ist das. Und das sind nur zwei Beispiele..

Respeckt, ja. Viele Reisende glauben sie haben den gematen Zug mit der Fahrkarte gekauft (kann man ja bei den Preisen durchaus verstehen... :P ) samt Personal. Ich wurde im Personenverkehr oft genug Beleidigt, Bespuckt und man hat mir auch Schläge angedroht und ich war ganz sicher keiner der Streit gesucht hat. Die heutige Hauptaufgabe eines Eisenbahner besteht darin den"verwöhnten Kunden" in der 1. Klasse den "Ars** zu Pudern" und Raucher auf dem Bahnsteig in ein gelbes Quardrat zu verweisen, da ein penetranter Nichtraucher (Ich bin im übrigen auch Nichtraucher...) mein, dass der Qualm auch im Quadrat bleibt... Man wird, egal was man sagt, nur noch "belächelt", da man ja zum "Inventar" gehört...

Grüße,

Till
Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein.

Jiddu Krishnamurti