aus
www.newsclick.de
Mut zur Variation in "St. Leonhards Garten"
150 bis 180 Wohneinheiten auf dem Gelände des Straßenbahndepots, das 2008 aufgegeben wird
Von Harald Duin
Das Straßenbahndepot an der Westermann-Allee wird 2008 aufgegeben. Und dann kommt die Verwandlung: Das Areal wird Wohnquartier mit einem verheißungvollen Namen: "St. Leonhards Garten". Dafür läuft bei der Stadt schon jetzt die Planung.
Diese Planung erhält, wie berichtet, Schubkraft durch einen schönen Preis. Braunschweig gehört zu den fünf Städten, die beim Programm "Experimenteller Wohnungs- und Städtebau" des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung ausgewählt wurden. Vorangegangen war eine offenbar überzeugende Konzeptstudie für das Gelände des Stadtbahnbetriebshofes. Die Auszeichnung ist für Braunschweig mit einer Preissumme von 500 000 Euro verbunden.
Stadtbaurat Zwafelink hat gestern Einzelheiten zum neuen Baugebiet mitgeteilt. Danach sind auf dem 3,5 Hektar großen Gebiet 150 bis 180 Wohneinheiten vorgesehen. Unter anderem entstehen hier Reihen- oder auch Doppelhäuser in einer verdichteten Bauform – zum Teil turmähnlich, wie an der Friedrichstraße zu besichtigen.
Mehr Mut zur Variation
Zwafelink stellt sich eine Unterteilung des Areals in drei Quartierseinheiten vor, die sich gestalterisch unterscheiden. Dieser Mut zur Variation hat auch mit der Erfahrung zu tun, die man bei der Bebauung des Giersberges gemacht hat. Im städtebaulichen Sinne ist es offenbar nicht günstig, immer nur einen Haustyp anzubieten. Die auf dem Depotgelände gewünschte Vielfalt kann auch mit einem reduzierten gestalterischen Kanon erreicht werden.
In einer ersten Wettbewerbsphase können sich Architekten und Stadtplaner ab heute für eine Teilnahme bewerben. Die Stadt hat acht Büros bereits für eine Teilnahme vorgemerkt, die in den vergangenen Jahren bereits bei anderen städtebaulichen Wettbewerben in Braunschweig erfolgreich waren. Das sind die Architektengruppen Giesler und hsv (beide aus Braunschweig), Kaag & Schwarz (Stuttgart), Meißner & Chmiel, Rüdiger und Rüdiger, Springmeier, SWW (alle Braunschweig) sowie Szyszkowitz und Kowalski, Graz.
Insgesamt werden etwa 50 Büros für die Bearbeitungsphase B mit dem Schwerpunkt Städtebau ausgewählt. Am Ende von Phase B steht eine städtebauliche Vorzugslösung. In Phase C sollen die Teilnehmer der engeren Wahl (Preisträger und Ankäufe der Phase B) konkrete Wohnungs- bzw. Bebauungstypologien erarbeiten.
30 000 Euro Preisgeld
Bewerben können sich Planer und Architekten mit Referenzen oder Ideenskizzen. Das Wettbewerbsverfahren endet im April 2007 mit der Entscheidung des Preisgerichtes für Phase C. Für beide Bearbeitungsphasen werden je 30 000 Euro Preisgeld ausgelobt. Ab 2008 kann gebaut werden.
Samstag, 21.10.2006