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Registrierungsdatum: 7. August 2006

21

Freitag, 3. November 2006, 01:22

Zitat

Original von Stefan Glinschert
[...]

Damit es mit dem SPNV in der Region wieder aufwärts geht, kann es also nur heißen:

„Ja“ zu Ausschreibungen und „Ja“ zu Tariflöhnen!

... jep das sehe ich genauso !

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

22

Freitag, 3. November 2006, 08:37

Zitat

Original von Ulrich BaierlBeim Thema Südelmbahn sollte man nicht die "BKB-Problematik" außer acht lassen. Es drängt sich mir der Verdacht auf, daß man im Hinblick auf die Kohlevorkommen unter der Strecke schon lange vorhatte, die Strecke stillzulegen und die Kosten einer erneuten Streckenverlegung zu sparen.


Wer spart denn hier? Die BKB wollen die Kohle wegbaggern und verbrennen (ökologisch und ökonomisch unsinnig). Dafür zahlen die BKB auch die Straßenverlegung. Die Bahnstreckenverlegung müsste BKB auch zahlen. Durch den Deal mit der Politik - Aufgabe der Bahnstrecke gegen Erhalt von wenigen BKB-Arbeitsplätzen für kurze Zeit - wird die BKB aus der öffentlichen Hand subventioniert.
Ist das eigentlich EU-konform (verbotene Subvention)?

fragt
Marcus

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

23

Freitag, 3. November 2006, 11:40

Hallo Stefan,

auch wir sind Menschen aus der Region, von daher sollte man sich durchaus auch uns gegenüber "verpflichtet fühlen". Wie im Beitrag von ME angedeutet, fühlt sich die Politik der BKB und ihren Mitarbeitern offensichtlich ja auch verpflichtet, was ich angesichts der Tatsache, daß es dort nur um Arbeit für wenige Jahre geht, auch als fragwürdig ansehe.
Die DB Regio ist nicht nur "der rote Riese aus Berlin", sondern auch ein großer Arbeitgeber in der Region, insbesondere am Standort Braunschweig. Derzeit dürfte eine hohe dreistellige Zahl von Menschen im ZGB-Gebiet für die DB Regio arbeiten. In den letzten Jahren wurde der Standort Braunschweig massiv gestärkt, so sind inzwischen fast sämtliche in Nahverkehr Niedersachsens und Bremens eingesetzten Lokomotiven in Braunschweig beheimatet. Sämtliche Reisezugwagen im südniedersächsischen Nahverkehr sind ebenfalls in Braunschweig beheimatet, dazu wurde die Reisezugwagenwerkstatt am Brodweg nach mehrjähriger Schließung vor einigen Jahren reaktiviert.
Große Teile der Verwaltung wurden in den letzten Jahren ebenfalls von Hannover nach Braunschweig verlagert.

Wie wäre es denn alternativ mit einem landes-/aufgabenträgereigenen "Personalpool", aus dem sich die Ausschreibungsgewinner bedienen müßten? Was bei Fahrzeugen und Werkstätten funktioniert, müßte doch eigentlich auch beim Fahr- und Zugbegleitpersonal funktionieren. Jedenfalls wäre so das Problem eines reinen Lohnkostenwettbewerbs aus der Welt geschafft. Eventuell könnte man auch die Dienstpläne wirtschaftlicher gestalten, indem die Leute für verschiedene Unternehmen in einer Region arbeiten. Allerdings müßten sich die neuen Betreiber dann auch mit älteren Arbeitnehmern "belasten", die ja naturgemäß öfter mal krank werden und vielleicht nicht mehr ganz so günstig zu haben sind.

Ich glaube kaum, daß man die RSB bewußt zerredet, um der DB Regio einen Gefallen zu tun, schließlich gibt es auf den designierten RSB-Strecken aktuell keine Angebotsverschlechterungen, obwohl z. B. zwischen Braunschweig und Vienenburg (-Goslar/Bad Harzburg) am Wochenende wohl kaum eine größere Nachfrage als zwischen Braunschweig und Helmstedt (-Magdeburg) bestehen dürfte. M. E. dürfte der Betrieb der betroffenen Strecken so oder so ausgeschrieben werden, auch wenn die RSB nicht kommen sollte.

Gruß
Ulrich

Registrierungsdatum: 3. November 2006

24

Freitag, 3. November 2006, 19:05

man man

Es ist nach wie vor eine große Frechheit, die DB für Angenotskürzungen im Nahverkehr verantwortlich zu machen.Hier sind seit dem Sommerfahrplan 1996 ausschließlich die örtlichen Aufgabenträger zuständig.Aber trotzdem wird in diversen Eisenbahnforen ständig auf die DB geschimpft.Ich finde es völlig in Ordnung spart,z.B im Fernverkehr, denn schließlich muss sie ja einigermaßen rentabel werden.Ich finde den Börsengang als Zielvorgabe nach wie vor gut und finde, dass die Politik weiter daran festhalten sollte!Natürlich stellt sich die Frage, wie die Privatisierung konkret gestaltet werden sollte.Die beste Lösung ist natürlich, wenn das Schienennetz beim Staat bleibt.Aber wenn das politisch nicht durchsetzbar ist, dann sollte man die Bahn eben nach anderen Modellen privatisieren.Vor allen Dingen eine privatisierte Bahn ohne Schienennetz wäre für den Wettbewerb gut.

Nun zum neuen Fahrplan:Stand nicht vor ca. 1 Woche in einem Eisenbahnforum, dass der Personenverkehr zwischen Schöppenstedt und Helmstedt nicht schon 2006 noch enden könnte.Ich habe beim Durchschauen des neuen Fahrplans einige Ungereimtheiten entdeckt.Warum fahren an Samstagen Züge von Helmstedt nach Jersgeim aber nicht in die umgekehrte Richtung von Schöppenstedt nach Helmstedt?

Ich finde Hildesheim-Braunschweig und Schöppenstedt-Helmstedt einfach unrentabel und deswegen wäre eine Abbestellung gerechtfertigt.Ich glaube selbst, wenn man beide Strecken s auf Vordermann bringen würde mit Stundentakt,verbesserte Infrastruktur usw. würde zwar die Fahrgastzahlen steigen, aber längst nicht in dem Ausmaße, die einen halbwegs vernünftigen rentablen Betrieb rechtfertigen würden.Das Manko beider Strecken ist, dass sie teilweise durch extrem dünn besiedeltes Gebiet führen,wo eine große Fahrgaststeigerung von Anfang an schon schwierig ist.Da verhält es sich ählich wie mit einigen Strecken beispielsweise in Brandenburg und Thüringen, die jetzt auch zum Fahrplanwechsel zu Recht abbestellt werden.
Außerdem kann zwischen Hildesheim und Braunschweig der Personenverkehr sowieso nicht eingestellt werden, denn Fernverkehr gibts ja dort.

Beste Grüße
jdm

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

25

Samstag, 4. November 2006, 01:27

Hallo jdm,

zunächst einmal danke für die ersten beiden Sätze. Dem Rest möchte ich mich jedoch in keinster Weise anschließen.
SPNV kann so gut wie nirgendwo rentabel betrieben werden, jedenfalls nicht nach rein betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Nahverkehr ist ein Zuschußgeschäft, das sich allerdings auf anderer Ebene in vielfacher Hinsicht auszahlt. Eine, im Gegensatz zum Bus, komfortablere Alternative zum Individualverkehr zu haben, ist auch ein Stück Lebensqualität und ein Standortvorteil für die von der Bahn erschlossenen Gebiete. Im Gegensatz zu Bushaltestellen, verströmen Bahnhaltepunkte auch heute noch einen Hauch von "großer, weiter Welt". In Orten wie z. B. Schöningen, kann man einfach erwarten, einen Bahnhof vorzufinden.

M. E. sollte die Eisenbahn in erster Linie dem Gemeinwohl verpflichtet sein, d. h. attraktive und bezahlbare Mobilität für jedermann bieten und ihren Mitarbeitern ein guter Arbeitgeber mit sicheren Arbeitsplätzen bei angemessener Bezahlung sein. Unter Beachtung dieser Ziele sollte natürlich versucht werden, den Betrieb so wirtschaftlich wie möglich zu gestalten.
Dies kann nur der Staat garantieren, allerdings auch nur, wenn er dazu willens und in der Lage ist, was in der Vergangenheit leider meist nicht der Fall war. Ein (börsennotiertes) Wirtschaftsunternehmen verfolgt naturgemäß andere Ziele. Es ist für mich nicht einzusehen, warum man mit Steuergeldern neben dem Betrieb auch noch die Rendite irgendwelcher Anteilseigner finanzieren sollte. Soetwas kann auf lange Sicht nur billiger sein, wenn das (ehemalige) Volksvermögen systematisch abgewirtschaftet wird, Abstriche bei der Sicherheit gemacht werden und das Personal ausgebeutet wird.
Aus diesem Grund bin ich strikt gegen jeden Börsengang der DB. Sollte es jedoch dazu kommen, so hoffe auch ich, daß das Netz beim Staat bleibt, vor allem, um den Bestand und die Qualität unserer Strecken zu sichern, aber auch, um Diskriminierungen bzw. solchen Vorwürfen der Wettbewerber einen Riegel vorzuschieben.

Solange es eine Selbstverständlichkeit ist, auch die am schwächsten frequentierten Landstraßen irgendwo in der Pampa vorzuhalten, solange man es sich leisten kann, irgendwo am anderen Ende der Welt Krieg zu spielen, nur um "bei den Großen" am Tisch sitzen zu dürfen, solange sollten wir uns auch die paar Züge zwischen Hildesheim und Braunschweig und zwischen Schöppenstedt und Helmstedt noch leisten können.
Eisenbahn ist kein entbehrlicher Luxus, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil der Daseinsvorsorge.

Gruß
Ulrich

Registrierungsdatum: 7. August 2006

26

Montag, 6. November 2006, 18:35

Zitat

Original von jdm
[...] Das Manko beider Strecken ist, dass sie teilweise durch extrem dünn besiedeltes Gebiet führen,wo eine große Fahrgaststeigerung von Anfang an schon schwierig ist.

Ich möchte mich anhand dieser Aussage noch mal auf die KBS 312 beziehen: Dass diese Strecke durch teils dünn besiedeltes Gebiet führt ist richtig, andererseits ist es für mich ein Unding und eine Frechheit seitens des ZGB, dass eine 13.000-Einwohner Stadt wie Schöningen komplett von der Bahnwelt abgehängt wird.

Es gibt durchaus noch mehrere wohl relativ simple Möglichkeiten, die Strecke aufzuwerten. Um unnötige Halte zu vermeiden könnten z.B. die schwach frequentierten Haltepunkte wie Watenstedt, Söllingen und Neu Büddenstedt zu sogen. "Bedarfshalten" werden, wo nur bei Fahrgastwunsch gehalten wird (in den 648er-Zügen gibt es ja entsprechende Vorrichtungen > ein modernes Fahrzeug könnte ebenfalls zum besseren "Image" dieser Strecke beitragen). Zusätzlich könnte, wie schon erwähnt, ein angepasstes Busangebot den unsinnigen Konkurrenzverkehr zwischen Bahn und Bus beenden und diese beiden Verkehrsmittel sinnvoll miteinander verknüpfen.

Ich denke schon, dass auch ländliche Regionen durchaus Fahrgastpotential haben, wenn denn das Angebot stimmt. Und das ist bei dieser Strecke einfach nicht der Fall (von dem "Angebot" nach dem Fahrplanwechsel im Dezember erst gar nicht zu sprechen... X( )

gruß moBiel ;)

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

27

Dienstag, 7. November 2006, 21:26

Hallo!
Ich wollte hier keine pro/contra Privatbahn Diskiusion lostreten...
Es ging mit hauptsächlich um den neuen Fernverkehrsfahrplan...

Das ich kein freund privater EVU im Personen-Nahverkehr bin, dürfte ausreichend bekannt sein, dass ich erst recht kein Freund der 'Niedersächsischen Landeseisenbahn' (auch genannt Metronom) bin dürfte auch bekannt sein.
Da ich aber selbst bei einem privatem EVU arbeite halte ich mich aus weiteren Disskusionen raus :-)

Viele Grüße
fabs

Registrierungsdatum: 3. November 2006

28

Mittwoch, 8. November 2006, 05:19

Es gibt in Deutschland auch größere Städte als Schöningen, die keinen Schienenanschluss haben oder nicht mehr haben und die verfahren damit auch problemlos.Außerdem ist die Strecke ziemlich marode.Und wer weiß, vielleicht ist ja schon diesen Dezember Schluß mit dem Personenverkehr.

Registrierungsdatum: 7. August 2006

29

Mittwoch, 8. November 2006, 10:31

Zitat

Original von jdm
Es gibt in Deutschland auch größere Städte als Schöningen, die keinen Schienenanschluss haben oder nicht mehr haben und die verfahren damit auch problemlos.

...so ähnlich denkt bestimmt auch der ZGB X( X( ...(Du arbeitest nicht zufällig dort? ;) )


Zitat

Original von jdm
Außerdem ist die Strecke ziemlich marode.Und wer weiß, vielleicht ist ja schon diesen Dezember Schluß mit dem Personenverkehr.

Die Strecke wurde meiner Ansicht nach systematisch heruntergewirtschaftet, wahrscheinlich um noch einen Grund (neben BKB) für die Stillegung zu haben! X(

Registrierungsdatum: 9. Juli 2006

30

Mittwoch, 8. November 2006, 10:36

Naja, das mag schon sein...aber:

Beispiele
ICE Halte:
Bebra (15.000 Einwohner)
Bullay (1.500 Einwohner)
Cochem (5.200 Einwohner)
Plattling (13.000 Einwohner)

IC/EC Halte:
Altenbeken (9.500 Einwohner)
Bad Kleinen (4.000 Einwohner)
Buchloe (12.000 Einwohner)
Bützow (8.000 Einwohner)
Immenstadt (14.000 Einwohner)
Murnau (12.000 Einwohner)
Niebüll (9.000 Einwohner)
Oldenburg (Holst) (10.000 Einwohner)
Triberg (5.000 Einwohner)

Ich will damit nicht erreichen, daß die o.g. Städte ihren Fernverkehrsanschluss verlieren oder das Schöningen einen bekommt ;). Es ist für mich nur unverständlich, warum sich für diese Städte FV lohnt, aber eine RB in Schöningen nicht... Natürlich sind einige der o.g. Orte touristische Ziele, aber z.B. Bullay ist das m.w. nicht.

Viele Grüße
fabs

PS: Kein Anspruch auf Volständigkeit der Liste!

Registrierungsdatum: 9. November 2006

31

Donnerstag, 9. November 2006, 13:28

Eine Neid- oder auch nur Vergleichsdebatte mit diesen Orten ist aber so überhaupt nicht angebracht ;-)

Zum einen sind eben gerade so ziemlich alle dieser Orte für Fremdenverkehr, vor allem aber als Bahnknoten relevant. Das gilt beispielhaft (ich erwähne hier nur mir aus eigener erFAHRung bekanntes) für Plattling und Bad Kleinen, die als Bahnknoten kaum weniger bedeutend sind als Braunschweig es ist. Ich fuerchte die Umsteigebeziehungen sind dort sogar eher bedeutsamer, die Quell- und zielverkehre natuerlich nicht.

Bullay wird meines Wissens von genau einem ICE Paar erreicht (einer frühmorgens nach Berlin, einer spätnachts nach Trier), ist aber ansonsten immerhin IC/EC-Halt. Und eben insbesondere touristisch attraktiv, zweigt hier doch die Stichstrecke nach Traben-Trarbach http://de.wikipedia.org/wiki/Moselwein-Bahn ab. Für Cochem gilt identisches (1 ICE / touristisch relevant); über Niebüll erreicht man Sylt und eine Stichbahn nach Dagebüll, von wo Fähren zu weiteren Nordseeinseln verkehren (wimre werden dorthin sogar noch einzelne Kurswagen befördert).

Also (fast) alle dieser Orte haben durchaus selbst eine verkehrliche Bedeutung, die die von Schöningen übersteigt (sei es als Quelle/Ziel oder eben als Knotenpunkt), liegen aber vor allem an (mindestens) einer Hauptstrecke, die ohnehin durch Fernverkehr bedient wird.

Bei der Südelmbahn sind Schöningen und Schöppenstedt die einzigen bedeutenden Halte, viele der weiteren Ortschaften sind nicht nur vglw. klein, sondern auch noch ungünstig zur Bahnstrecke gelegen. Ich weiss auch nicht, welchen Anteil der Verkehrsbedürfnisse dieser Ortschaften die Südelmbahn abdecken könnte - mit Helmstedt, Wolfenbüttel und Braunschweig aber vermutlich sogar einen sehr grossen.

Das heisst nicht, dass ich die drohende Einstellung gutheisse - sicherlich könnte und müsste auch diese Strecke attraktiver gestaltet werden - die dafür notwendigen Massnahmen liegen ja auf der Hand und sind hier tausendfach durchgekaut wurden. Allerdings zieht eben das Argument "andernorts hält sogar der ICE im Dorf" so gar nicht....