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Knackpunkt sind die "Regio"-Themen
Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann zu Arbeitsbesuch bei Salzgitteraner Kollegen Frank Klingebiel
Von Ingo Kugenbuch
SALZGITTER. Die Hierarchie scheint klar zu sein: Neben dem silbernen Dienst-A6 von Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel parkt vor der Rathausdrehtür der eine Nummer größere Audi A8 des OB-Kollegen Gert Hoffmann aus Braunschweig.
Doch trotz automobiler Überlegenheit und (noch) größerer politischer Reputation des Braunschweigers wirft sich OB-Neuling Klingebiel nach dem gestrigen Arbeitsgespräch der beiden keineswegs auf den Rücken und präsentiert unterwürfig seine Kehle. Stattdessen schält er ganz klar die Punkte heraus, in denen sich die beiden CDU-Politiker trotz aller Gemeinsamkeiten nicht einig sind.
"Es muss was für Salzgitter dabei herauskommen"
Es sind die "Regio"-Themen, bei denen die Meinungen der OBs genauso wie die Interessen der beiden Städte auseinander driften: Projekt Region Braunschweig und Regio-Stadtbahn.
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Die umstrittene Regio-Stadtbahn ist ein weiterer Streitpunkt zwischen Klingebiel und Hoffmann. Der eine will sich von der Bahn die Kunden direkt bis vor seine Schlossarkaden fahren lassen, der andere zweifelt an der Wirtschaftlichkeit dieser Verkehrsverbindung und will die Millionen lieber in die Schulsanierung in Salzgitter stecken.
Doch Hoffmann geht einer Diskussion juristisch knapp aus dem Weg: "Nach Auffassung des Zweckverbands Großraum Braunschweig gibt es für Salzgitter keinen Entscheidungsspielraum – die einmal unterschriebenen Verträge können nicht gekündigt werden." Für ihn ist damit klar: "Jemand, der sowieso mitfahren muss, den muss ich nicht überzeugen, dass er das gerne tut."
Diese juristische Frage werde derzeit von der Stadtverwaltung geprüft, sagt Klingebiel. Ansonsten bleibe es für ihn dabei: "Ich sehe durch die Regio-Stadtbahn keine Vorteile für Salzgitter."
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Donnerstag, 23.11.2006