Neubeginn der Neunziger:
Als die Verkehrsverwaltung Östergötlands Anfang der 90ziger Jahren ihre Wagen vereinheitlichen wollten, was für den hinteren Wagenteil eine rote Farbe bedeutet hätte, gab es einen lauten Bürgerprotest und somit keine Veränderungen.
Erst im Frühjahr 1993 legte das Technische Büro der Stadtverwaltung eine umfassende Untersuchung über den Zustand der Straßenbahn vor, in dem auch Überlegungen zu ihren Zukunftsperspektiven angestellt wurden. Nach einer kurzen politischen Diskussion beschloss der Stadtrat im Oktober 1993, den Verkehrsträger Straßenbahn zu erhalten. Gleichzeitig wurde Geld sowohl für die Modernisierung der vorhandenen Gleisanlagen samt Oberleitung als auch der vorhandenen Wagen vom Typ M67 bereitgestellt.
Im Winter 1993/94 wurde zunächst nur ein Wagen zum Umbau nach Göteborg geschickt. Dieser Wagen kam danach ab Mai 1994 in den Verkehr, um mit ihm Erfahrungen im normalen Linienverkehr zu sammeln. Erst danach entschloss man sich, den Umbau und die Totalrenovierung von weiteren M67-Wagen bei der Firma Kockums in Malmö durchführen zu lassen.
Seit dem 9.9.2006 befährt die Linie 2 eine neue kurze Neubaustrecke von ca. 800 m zum Stadtteil Ljura. Dort wurde provisorisch eine Wendeschleife angelegt. In den nächsten Jahren ist geplant, diese Strecke um ca. 5 km ! nach Navestad zu verlängern. Erste Bautätigkeiten haben schon begonnen.
Die neue Strecke zweigt an der Trozeligatan nach links in den Albrektsvägen. Die alte Linienführung zum Klingsberg zweigte an der Trozeligatan nach rechts in den Albrektsvägen zum Klingsberg. Diese Strecke wird nicht abgebaut, sondern für Museumsfahrten und Einstellfahrten der Straßenbahn weiter betriebsfähig erhalten!
Gebrauchte Gelenkwagen aus Deutschland:
Um den Verkehr auch während der Umbauphase nicht einschränken zu müssen, begann man, sich nach Gebrauchtwagen in Deutschland umzusehen und entschied sich schließlich dafür, eine Anzahl in den Jahren 1966/67 von Düwag hergestellte Wagen aus Duisburg – einige auf dem Umweg über Dessau – anzukaufen. Diese Wagen hatten in ihrer Heimatstadt ein zusätzliches Mittelteil erhalten, das jedoch vor dem Transport nach Norrköping wieder herausgenommen wurde.
Die Fahrzeuge erwiesen sich als so gut, dass man beschloss, sie in der eigenen Werkstatt zu renovieren und dafür nicht so viele M67 Wagen wie ursprünglich geplant umzubauen.
Im Jahre 1998 wurden dann 10 dieser mittlerweile 32 Jahre alten Düwag Fahrzeuge in der eigenen Werkstatt mit einem Niederflurmittel ausgerüstet. Gleichzeitig veränderte man die Vorderansicht des Fahrzeuges. Sämtliche Umbaupläne wurden von Duisburg übernommen. Dort wurde Mitte der 90ziger Jahre genau so ein Prototyp ( TW 1000 ex 60 ) umgebaut.
Das erste fabrikneue Fahrzeug seit 1967 kommt:
Nach 39 Jahren traf am 3.8.06 das erste von fünf Neubaufahrzeug in Norrköping ein.
Dabei handelt es sich um ein 100% identisches Fahrzeug, wie es zur Zeit noch für Frankfurt am Main ausgeliefert wird, Bombardier FLEXITY Classic. Die neuen Fahrzeuge erhalten die Nr. 31 bis 35. Auch diese Fahrzeuge haben wieder Taufnamen erhalten.
Niederflur Prototypen
TW 21 Bremen
TW 22 München
TW 23 Nürnberg
TW 24 Augsburg
Bombardier FLEXITY Classic
TW 31 Frankfurt
TW 32 Dresden
TW 33 Schwerin
TW 34 Halle
TW 35 Adelaide
Düwag Gelenkwagen
TW 61 Duisburg
TW 62 Düsseldorf
TW 63 Mannheim
TW 64 Dessau
TW 65 Kassel
TW 66 Braunschweig
TW 67 Mülheim
TW 68 Köln
TW 69 Bonn
TW 70 Essen
TW 71 Kopenhagen Partywagen
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