9. Tag, 09.06.13, Akureyri (Island):
Endlich, ein lange da gewesener Traum geht in Erfüllung: Island. Auch hier hat sich das frühe Aufstehen bezahlt gemacht.
Island hat nicht ohne Grund den Beinamen "Insel aus Feuer und Eis". Ich habe nur einen ganz kleinen Teil des Landes gesehen und alleine dort hat sich die Landschaft so oft abgewechselt. In Island leben ca. 300.000 Einwohner. Damit ist es schon "exklusiv" Isländer zu sein. Besiedelt wurde Island durch die Wikinger. Die Isländer sind sehr stolz auf ihr Land. Die meisten die das Land verlassen wollen irgendwann wieder zurück kehren. Auf Grund der Finanzkriese haben viele Isländer von heute auf Morgen ihre Existenz und ihr Hab und Gut verloren. Viele "ungelernte Kräfte" waren seit eh und jäh auf dem Bau beschäftigt. Gebaut wurde bis zur Kiese immer. Dazu stiegen dann noch die Zinsen auf Kredite. Daher verließen viele dieser Isländer das Land um in Norwegen oder Dänemark wieder Fuß zu fassen. Das Schulsystem baut auf Grund der geringen Bevölkerungsdichte auf Internatsschulen. Auf Island kann man alles Studieren außer Tiermedizin. Dazu gibt es wohl einfach zu wenig Tierarten. Tiere dürfen nach Island nicht eingeführt werde. Es gibt derzeit keine Krankheiten wie MKS oder BSE auf der Insel. Daher sind die Tiere auch nicht gegen diese Krankheiten geimpft. Tiere die auf die Insel kommen sollen werden er auf einer kleinen Quarantäneinsel vorbereitet und beobachtet. Eine Sonderrolle spielen die Islandpferde. Diese robusten und herzensguten Tiere sind direkte Nachfahren der Wikingerpferde. Pferde die die Insel verpassen dürften nie wieder zurückkehren. Es sollen keine Einflüsse von außen die Rasse beeinflussen. Die Pferde können zu den Üblichen Gangarten (Schritt, Trab, Galopp) noch ein bis zwei weite Gangarten. Den Tölt und den Rennpass.
In der isländischen Flora kommen kaum (noch) Bäume vor. Es gab Anfangs auch richtige Wälder auf Island. Da Holz aber ein Baumaterial ist wurden diese schnell abgeholzt. Mittlerweile gibt es Projekte zur Neuansiedelung von Birken und Nadelbäumen. Letztere sind aber keine heimische Baumart was wieder zu Streit führt.
Der Mangel an Holz führte auch dazu das Island mittlerweile Christlich ist. So wurde das Land vor die Wahl gestellt seinen heidnischen Glauben aufzugeben und zum Christentum zu Konvertieren oder von den Holzlieferungen aus Dänemark abgeschnitten zu werden. Nach reiflicher Überlegung schmiss der Gode Porgeir die heidnischen Götterbilder in einen Wasserfall, den Goðafoss (Den wir Fotografisch nachher noch besuchen werden.), und Island konvertierte. Trotzdem durften die Isländer heimlich im verborgenen ihren heidnischen Göttern nach wie vor huldigen.
Auch heute spielen Götter, Trolle und Elfen für die Isländer eine wichtige Rolle im Leben. Es gibt Menschen die können mit den Elfen reden und diese sehen. Auch bei modernen Bauvorhaben wie z.B. einer Straße wird zuerst die betreffende Gemeine aufgesucht und gefragt ob man irgendwas beachten muss. Wenn die Straße dann zufällig über einen Elfenhügel führt werden dann schon mal neue Routen geplant.
Unser erster Anlaufhafen auf Island war die Stadt Akureyri:
Akureyri ist die viert größte Stadt Islands nach Reykjavik und zwei Vororten. In Akureyri leben ca. 17.600 Menschen. Sie befindet sich im Norden des Lands am Ende des Eyjafjörður. Neben der Fischereiindustrie gibt es auch eine Brauerei. Zudem verfügt die Stadt über einen Inlandsflughafen.

In grün eingekreist ist die Stadt Akureyri.
In rot eingekreist ist der See Mývatn (auf den ich Später noch zu Sprechen komme.)
http://www.youtube.com/watch?v=zExBhaICtNA

Einlaufen in den Eyjafjörður.

Am Fuß der Berge befinden sich kleine Siedlungen und Dörfer.

Die ersten Häuser von Akureyri.

Der Fischereihafen mit Industriefischereifahrzeugen.

Die Kirche Akureyrarkirkja wurde, wie viele andere Gebäude auf Island unter anderem auch die Hallgrimskirche in Reykjavik vom Staatsarichteckten Guðjón Samúelssons entworfen.

Das Lotsenboot von Akureyri.

Ein weiteres Industriefangschiff.

Ein Blick auf das Stadtzentrum von Akureyri. Zu sehen wir wieder die Kirche Akureyrarkirkja.

Der Flughafen von Akureyri von unserem Liegeplatz aus. "Da war doch beim Landen noch kein Hochhaus!!!!!! Zieh hoch!"

Die Mischung aus Industrie und Natur. So stelle ich mir Alaska vor.

Ein Blick zurück in den Eyjafjörður.

Einen großen Linienverkehr scheint es in Akureyri nicht zu geben. Zumindest gab es eine Überlandverbindung nach Reykjavik.
Von Akureyri aus hatte ich einen Ausflug ins Inland bei AIDA gebucht. Mit dem Bus ging es ca. eine Stunde über die Rundstraße in das Inland zum See Mývatn. Übersetzt heißt dieses "Mückensee". Der Name ist Programm mit ca. 40 verschiedenen Mückenarten. Durch seine geringe Tiefe von 2-4 Metern wärmt er sich im Sommer schnell auf. Desweiteren gibt es eine Fischzucht. Eine Besonderheit stellt eine selten Art Algen dar die in Kugelform wächst. Lange wurde diese als lästig angesehen. Mittlerweile wird sie exportiert da sie in Aquarien sehr beliebt ist und außer hier nur in einem weiteren See in Japan vor kommt.
Um den Mývatn gib es zudem noch einige andere interessante Anlaufstellen auf die ich bei den entsprechenden Bilder eingehen möchte.

Fuchsi wartet im Theatrium auf den Beginn der Tour.

Mit dem Bus über das Land. Island hatte, wie wir ja auch, eine sehr lange Winter. Daher sind wir genau in die Zeit der Schneeschmelze gekommen.

Ein sehr interessantes Fahrzeug. Hiermit werden Touren abseits der Straßen unternommen. Fahrzeuge dieser Art gibt es auf Island häufiger.

Blick auf den Mývatn von Dimmuborgir aus.

Der Tuffring des Hverfjall bei Dimmuborgir. Er gilt als Bilderbuch Tuffring. Dieser entstand vor 2500 Jahren bei einer gewaltigen Wasserdampfexplosion als heißes Magma auf das Grundwasser stieß.

Ebenfalls bei Dimmuborgir entstand durch das Zusammentreffen von Magma und Wasser ein bizarrer Lavagarten der an Ruinen erinnert. Hier soll die Geburtsstädte vieler Elfen und Trolle liegen.

Weiter nördlich bei Námaskarð befindet sich ein Hochtemperaturgebiet. Hier brodeln Mineralhaltige Quellen und es zischt überall aus dem Boden. Bis auf ein Hinweisschild und ein ca. 20cm hohes Seil gibt es keine weitere Absperrung. Das ist an vielen Orten auf Island so. Scheinbar traut man den Menschen hier noch zu selbst zu denken...
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Die Verfärbungen des Bodens deuten auf Mineralien hin.
Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein.
Jiddu Krishnamurti