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Samstag, 21. November 2015, 18:11

Achtzehn Bilder: Abschied von der Linie A

Liebe Gemeinde,

selten oder eigentlich vorher gar nicht ging es so emotional zu, wie bei der Einstellung des Betriebes der Linie A nach Wolfenbüttel. Geschichtliche Fakten können alle im Höltge oder im Heft über die Linie A nachgelesen werden.

Viele Wolfenbütteler säumten die Straßen, als der letzte offizielle Zug von Wolfenbüttel nach Braunschweig fuhr. Auch in den Köpfen vieler Braunschweiger, so auch in denen meiner Eltern und Großeltern, spielte die Linie A als Außenlinie über Land immer eine besondere Rolle. Könnt ihr euch diese Szene in Wolfenbüttel heutzutage in Braunschweig vorstellen, wenn z.B. die Linie 4 eingestellt würde? Wohl kaum. Eher, wenn heute die Linie A über Stöckheim hinaus verlängert würde und auf alter Trasse über Sternhaus und weiter nach ... oh Verzeihung, da ist mir wohl was durchgegangen.



In schöne Dienstuniform warten die Fahrer und Schaffner auf die letzte Fahrt. Auch meine Schwiegermutter, damals noch kleines Mädchen, und ihr kleiner Bruder Norbert waren dabei.



Brigitte und Norbert wohnten damals nämlich direkt am Zimmerhof, wo die Straßenbahn eine eigene Brücke über die Oker befuhr. Leider habe ich davon nur dieses unscharfe Bild. Im Haus links wohnten sie und betrachteten die Brücke davor immer sehr gerne als Spielplatz. Solange, bis die nächste Bahn um die Ecke bog, um dann Richtig Bahnhof durch den Bahnhofspark fuhr.



Hier, gerade noch gefunden. Ich meine, es ist ein Foto von Dieter Höltge. Der Tw kommt gerade von der besagten Brücke.



Aber erst einmal zurück ins Jahr 1954, zum Abschied (schluchz) ...

Was für ein trauriger Jubel, als Tw159 aus der Langen Herzogstraße nach Norden Richtung Grüner Platz einbog.



Diese Szene ist vorher am Landratsamt kurz vor dem Bahnhof entstanden.



Diese Haltestelle kann ich nicht eindeutig zuordnen. Sie wird sich wohl auf dem Neuer Weg, also der B4 befinden.



Was der Herr mit Zigarre wohl empfunden hat? Er grüßt freundlich am Landratamt dem abfahrenden Zug hinterher.



Tja, und das "Unheil" ist auch schon da. Das war der Todesstoß für die Straßenbahn in Wolfenbüttel, da Büssing aus Braunschweig ja keine Straßenbahnen baute.



Später, viel später, na ja um genau zu sein, im Jahre 1959 sahen dann die ehemaligen Wolfenbütteler Wagen so aus. Die letzten Fahrten machten sie auf der Linie 5 nach Ölper. Was wäre das für ein Geschenk, wenn es einen solchen Wagen heute im Museumsbestand gäbe.



Noch viel später fuhren dann diese Fahrzeuge auf der Linie A, bzw. später in 20 umbenannt.


Foto: Dieter Höltge

Dieses Gebäude steht heute noch an der Kreuzung Neuer Weg/Salzdahlumer Straße. Das Straßenbahndepot hat die Jahre überlebt.



Als 1948 von der Rolle auf die Schere umgestellt wurde, präsentiert sich der Wolfenbütteler auf dem Betriebshof Altewiek.



Aaaah, touchiert. Das war ein heftiger Unfall auf der Überlandstrecke kurz nach dem Dorfende von Stöckheim.



Erst im Jahre 1955 begann der brutale Rückbau der Strecke. Lieblos wurden die Masten der Erde entrissen. Ein einziges Rudiment kann man heute immer noch sehen: ein eiserner Gittermastfuß rechts neben dem Strenhaus ist übrig geblieben.



Ja, toll hingekriegt. Wenigstens ist heute immer noch die Trasse frei. Wer weiß ...



Und auch in dem Jahr wurde dann der Spielplatz von Brigitte und Norbert entfernt.



Als ich diese Bilder alle gescannt hatte rief ich Brigitte. "Schau dir das mal an, erkennst du wen darauf?" Nun ja, so hatten sich im Archiv der Braunschweiger Verkehrsgesellschaft sogar Andenken an Omi Ilse, Brigitte und Norbert gefunden.



Viel Freude beim Ansehen.